Resist
Oper

Festival mit Musikstudierenden
Zwei Performances pro Abend

Stückinfo

Musiker:innen aller Genres erforschen den Widerstand

Resist. Résistance. Widerstand. Ein Konzept im Wandel. Aber was heisst Widerstand in der Musik – und wie hört er sich an? Musiker:innen aller Genres forschen nach Widerständen: emotionalen, mechanischen, politischen, elektrischen. Nach dem erfolgreichen Festival ‹Im Flow der Apokalypse› vorletzte Spielzeit besetzen Studierende der Hochschule für Musik und der Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz erneut während eines zweiwöchigen Festivals die Kleine Bühne. In einem täglich wechselnden Programm werden auf der begehbaren Raumbühne Performances von Alter Musik über Jazz bis zu Elektronik präsentiert. Im Anschluss Bar und Open Stage!

In Kooperation mit der Hochschule für Musik und der Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz

Eye scream

15./21./28. Oktober

Das Wort «Resist» ist sehr aussagekräftig. Im täglichen Leben sind wir mit der Spannung der Ungewissheit konfrontiert, die tief mit der menschlichen Erfahrung verbunden ist. In dieser Performance bringen sechs Musiker:innen eine reiche Vielfalt an widerständigen Stimmen ein. Die Objektivierung des weiblichen Körpers durch wertende Blicke von anderen nimmt einem grossen Teil der Bevölkerung die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, zu fühlen und zu äussern. Diese Performance hinterfragt diesen Blick von aussen und sucht nach einer Möglichkeit, zur Unschuld zurückzukehren. 

Raus aus dem Schlamm

15./22./27. Oktober

«There is no beginning neither an end, we woke up from the dream to be in the dream again.» 

Entropie – der allmähliche Zerfall in Unordnung – und der Widerstand, den die Natur dieser Energie entgegensetzt, ist das Hauptthema dieser Aufführung. Nichts herrscht vor und alles löst sich in einer chaotischen Masse auf. In diesem Kontext interagieren die Performer:innen. Es gibt eine ständige Erfahrung von Ursache und Wirkung, von Anwesenheit und Abwesenheit. Die Performance wechselt zwischen dem Feststecken an einem Ort und dem Nicht-an-einem-Ort-bleiben-können.

«Ich grüsse Sie bäuchlings...» - E. Satie

16./25./28. Oktober

Es gibt Musik, die nicht für das Konzertleben vorgesehen ist, oder dessen gesellschaftliche Relevanz und Verpflichtung gegenüber der Tradition mit Witz in Frage stellt. Somit widersetzen sich diese Kompositionen sowohl damals wie heute der Aufführung im gängigen Konzertrepertoire. Wir nehmen dies zum Anlass, so geartete «unerhörte» Werke von Haydn, Rossini, Savinio und Milhaud zur Aufführung zu bringen. Da die akustischen Verhältnisse der Kleinen Bühne für ein grosses Konzert unbefriedigend sind, wird sich beim Publikum kein erhebendes Konzerterlebnis einstellen können. Hierfür bitten wir um Verzeihung. Aber diese an sich desaströse Ausgangssituation erlaubt es uns, die Verantwortung für die Zufriedenheit des Publikums abzulehnen und uns in lustvoller Freiheit um den musikalischen Inhalt zu kümmern. So nebenbei teilen wir die gewöhnlichen Leiden eines jungen, begabten Korrepetitors 1858 in Paris.

  • Gesang/Sprache – Kimon Barakos
  • Gesang – Clara Rueff
  • Klavier – Pierre-Nicolas
  • Klavier – Nina de Félice
  • Klavier – Hanna Syrneva
  • Klavier – Benjamin Seppey
  • Klavier – Oleksandra Katsalap
  • Klavier – Eugènia Guri Battle
  • Saxophon – Pattranant Pliensakul
  • Saxophon – Krizstian Notheisz
  • Saxophon – Perasathe Kahasatian
  • Saxophon – Jan Fresko
  • Supervision – Tobias Schabenberger

String theory

16./19./29. Oktober

«Mich zieht es an den Fäden.» Familienabende, Arbeitsbeziehungen, Liebesinteressen, Glauben. Über uns allen hängen die unsichtbaren Fäden unserer Verpflichtungen und Überzeugungen. Es wäre viel leichter, alle Verbindungen zu brechen und ungestört und unabhängig zu handeln. «Diese Schere könnte Dir auch behilflich sein.» ‹String-Theorie› erforscht, wie wir uns aus den engen Fesseln des Lebens befreien und auf eine flexiblere, reibungslosere Weise miteinander in Verbindung treten können.

  • Gesang – Ana Čop
  • Gesang – Francesca Gaza
  • Gesang – Luciana Morelli
  • Electronics – Jaka Arh
  • Klavier – Alexandre Cahen
  • Kontrabass – Snejana Prodanova
  • Supervision – Hans Feigenwinter

Werke:
Ana Čop
•    Small Coat (based on a poem by Srečko Kosovel)

Snejana Prodanova
•    Servant boy
•    I don’t care if you still care
•    Rushin’ out of there

Luciana Morelli / Alexandre Cahen
•    Freie Improvisation

End of the Anthropocene

18./22./27. Oktober

Das Ende des Anthropozäns – die Ära der Menschheit ist vorbei. Technologie und neue Formen der Kommunikation haben das alte und tiefe «Da-Sein» der Menschen ersetzt. Aber auch diese neue Realität zeigt Risse und langsam sickert Wasser ein. Eine Erinnerung daran, dass die Natur am Ende immer siegen wird.

Ritual & Community

18./20./26. Oktober

In drei unterschiedlichen Vorstellungen präsentieren Studierende aus Alter & Neuer Musik ein buntes Triptychon musiktheatraler Performances. Inspiriert durch die Riten und Gewohnheiten des Mittelalters bauen sie Brücken über die Epochen hinweg und suchen nach dem, was unsere fragile Gemeinschaft seit hunderten von Jahren zusammenhält. Trotz ihrer Verschiedenheit werden die drei Abende durch ein unsichtbares Band zusammengehalten: zum einen sind es die mittelalterlichen Gesänge der Lauda, die uns in ihren Bann ziehen, zum anderen die legendären Kurzgeschichten ‹Fioretti di San Francesco›, eine Sammlung über das ereignisreiche Leben des Franziskus von Assisi.

2for1 (18.10.)
Performance – Yi-Te Chang
Komposition, Electronics – Ivan Luizzo
Violine – Rahel Böll
Violine – Noam Gall

The Vision (20.10.)
Gesang – Robert Diamond
Gesang, Laute – Ailen Monti
Elektrische Gitarre – Ed Williams
Performer – Ábel Fazekas

Epilogue (26.10.)
Konzept – Ábel Fazekas
Performers – Aurore Gontard, Carolina Bermejo, Ailen Monti, Dakota Wayne, Ed Williams

Supervision – Andreas Frank

Ré-es-ist

19./21./26. Oktober

Resisting with the body, resisting the air, resisting the pressure, resisting time (?), resisting the bla, resisting the comment of the comment of the comment, re-es(b)-ist, resisting dissolution and dilution, there is «ist» in resist, eine Setzung.

Die acht Musiker:innen entwickeln gemeinsam ein halbstündiges musikalisch-szenisches Tableau dessen Widerständigkeit sich ganz aus der Musik und aus dem Musikmachen generiert. Einzelne – zusammen. 

Thanatos

20./25./29. Oktober

Thanatos und Eros, die griechischen Götter für Tod und Liebe und von Sigmund Freud als die beiden Grundtriebe im menschlichen Leben beschrieben. Diese stille Komposition von Körpern stellt den Zustand nach den drei Sündenfällen – Vertreibung aus Eden, die grosse Sintflut und die Zerstörung Babels – dar. Thanatos zeigt verschiedene menschliche Entitäten in einem desolaten Zustand. Von den beiden Grundtrieben ist nur der Tod geblieben, das einende Begehren des Eros ist längst verschwunden.

Konzept, Performance – Ábel Fazekas

12 Termine

15.10.2022
Premiere: Kleine Bühne
20:00
16.10.2022
Kleine Bühne
20:00
18.10.2022
Kleine Bühne
20:00
19.10.2022
Kleine Bühne
20:00
20.10.2022
Kleine Bühne
20:00
21.10.2022
Kleine Bühne
20:00
22.10.2022
Kleine Bühne
20:00
25.10.2022
Kleine Bühne
20:00
26.10.2022
Kleine Bühne
20:00
27.10.2022
Kleine Bühne
20:00
28.10.2022
Kleine Bühne
20:00
29.10.2022
Derniere: Kleine Bühne
20:00