John Gabriel Borkman
Schauspiel

Schauspiel von Henrik Ibsen in einer Bearbeitung von Simon Stone

Stückinfo

  • Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2016
  • Beste Regie 2015 - Simon Stone (Österreichischer Theaterpreis Nestroy)
  • Regisseur des Jahres 2016 - Simon Stone (Theater Heute)
  • Bester Schauspieler 2015 - Martin Wuttke (Österreichischer Theaterpreis Nestroy)
  • Schauspielerin des Jahres 2016 - Caroline Peters (Theater Heute)
  • Beste Nebenrolle 2015 - Roland Koch (Österreichischer Theaterpreis Nestroy)

Ibsens Spätwerk «John Gabriel Borkman» ist ein Meisterstück analytischer Dramatik. Der Bankier John Gabriel Borkman, aufgrund veruntreuter Gelder zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, prolongiert seine Haft nach der Entlassung freiwillig: Seit acht Jahren weigert er sich, den Prunksaal in der oberen Etage seines Hauses zu verlassen. Gehindert wird er daran nicht, seine Frau lebt im Dissens mit ihm und sinnt ein Stockwerk tiefer auf Rache. Durch den Besuch ihrer Zwillingsschwester, der einstigen Geliebten Borkmans und Ziehmutter seines Sohnes, die aufgrund ihrer schweren Erkrankung die unversöhnlichen familiären Verhältnisse klären möchte, wird dieses Totenhaus empfindlich gestört. Doch keiner der Beteiligten, besonders Borkman selbst, hat seit dem Finanzskandal zu einer Form von Läuterung, Unrechtbewusstsein oder Selbsterkenntnis gefunden, denn «das ist der Fluch, den wir aussergewöhnlichen, wir auserwählten Menschen nun einmal zu tragen haben. Die Masse und die Menge – all die durchschnittlichen Menschen – die verstehen uns eben nicht.» Seine ökonomischen und ethischen Anmassungen stellt Borkman als Dienst an der Allgemeinheit dar und legitimiert seine Skrupellosigkeit durch altruistische Motive und philanthropische Ideen. Der junge Borkman soll den Ruf der Familie wiederherstellen – doch selbst diese Hoffnung stirbt, wenn auch zuletzt. Die Verheissungen des Liberalismus, das Gesetz der Konkurrenz und Ibsens Schilderung der expansiven Mechanismen des Kapitalismus haben vor dem realen Hintergrund des globalen Finanzdesasters mehr Brisanz denn je.

Künstlerische Leitung

Ensemble

1 Termin

02.12.2018
Wiederaufnahme: Grosse Bühne
18:30