Schauspiel nach der gleichnamigen Erzählung von Max Frisch. In einer Fassung von Thom Luz und David Heiligers.
Stückinfo
«Beginnt alles um mich herum langsam zu rutschen? Was bisher so fest gefügt und verankert war, ist ihm plötzlich nicht mehr zu trauen? Panik ist vorderhand nicht am Platz. Aber wäre es möglich, dass die bisherige Ordnung – wie soll man sagen? – kippt? Max Frischs Erzählung ist eine Meditationsvorlage für Zeiten, in denen es an allen Horizonten wetterleuchtet», schreibt der Literaturwissenschaftler Peter von Matt nach der aktuellen Lektüre des Texts von 1979.
Ein Erdrutsch hat das Tessiner Bergtal von der Zivilisation abgeschnitten. Es regnet und regnet. Herr Geiser, pensionierter Bürger von Basel, bereitet sich vor – auf die Rettung oder den Untergang. Mit der fantastischen Wachheit des Einsamen beschreibt er seine Umgebung, macht Inventur, plant eine Flucht ins Nachbartal – und verschwindet schliesslich im weissen Nebel, von dem man nicht weiss, ob es normales schlechtes Wetter ist oder die hellen Schlieren des Vergessens, das auf uns alle wartet. Max Frisch erzählt die letzten Alltage eines Mannes, der begreift, dass er sich abhandenkommt und eingehen wird ins Unbewusstsein der Natur, in die Erdgeschichte mit ihren Jahrmillionen.
Hausregisseur Thom Luz inszeniert diese scheinbar einfache Geschichte als «Kammersinfonie auf ungesichertem Gelände» für vier Spieler und zwei Musiker, von Beethovens pastoralen «Heiteren Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande» bis zu Bartóks fast unhörbaren Mikrokosmen für verstimmtes Klavier.
Mit der Koproduktion mit dem Deutschen Theater in Berlin kommt Herr Geiser in Gestalt von Ulrich Matthes nun zurück in seine Heimat.
Eine Koproduktion des Theater Basel mit dem Deutschen Theater Berlin.