oder Die Todverweigerung. Kammeroper von Viktor Ullmann
Stückinfo
Der Kaiser von Atlantis ruft den totalen, angeblich segensreichen Krieg aller gegen alle aus – einen Feldzug, bei dem das Böse im Land in Verwertungsanstalten ausgerottet werden soll. Doch er hat nicht mit dem Tod gerechnet, der beschliesst, bei so einer sinnlosen Schlacht nicht mitzumachen und niemanden mehr sterben lässt. So versinkt das Reich in Chaos, bis der Tod seine Bedingung nennt: Er kehrt zurück, wenn der Kaiser bereit ist, als Erster zu sterben.
Nicht zufällig erinnert diese Geschichte an die menschenverachtenden Verbrechen der Nationalsozialisten. 1943/1944 im KZ Theresienstadt entstanden, ist das Stück eine offenkundige Parabel über die NS-Diktatur. Die beiden Urheber, Viktor Ullmann und Peter Kien, wurden im Herbst 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet, sodass sie beide die spätere Uraufführung nicht mehr erlebten.
Mit überdreht traurigem Humor, musikalischer Schwerelosigkeit, tänzerischen Rhythmen und bekannten Melodien hinterlassen uns die beiden einen «Markstein des geistigen Widerstands»: eine einstündige, zeitlose Mahnung gegen Kriegstreiber und Massenmörder bis in die heutige Zeit.
Eine Produktion von OperAvenir in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Basel FHNW/Musik-Akademie Basel.
OperAvenir mit freundlicher Unterstützung: HEIVISCH, HIAG, Julius Bär, Novartis