Ein Paar über 50 verlässt einen Empfang. Es ging wie immer um alles und nichts, die berufliche Zukunft, den guten Eindruck, das bisschen Smalltalk und ein wenig Flirt. Jetzt, danach, etwas erschöpft und etwas aufgedreht, fangen sie an, zu reden, reden auf einander ein, sezieren sich, zerfleischen sich, gehen die Vergangenheit durch, scheuen sich vor der Zukunft. «Ein Zank, der in die Annalen eingehen wird … eine Beleidigung jagt die nächste, aber nie wird es trivial … man kommt aus dem Lachen nicht heraus.» (Le Figaro)
Ulrich Lampen inszeniert Philippe Claudels Komödie Red du mir von Liebe! nicht in den wackelnden vier Wänden, sondern auf der Strasse. Die Zuschauer_innen bleiben drinnen (im Foyer des Schauspielhauses), die beiden Schauspieler sind draussen mit sich und dem Spiel allein, ein wenig dem Zufall ausgesetzt – den zufälligen Begegnungen, den zufälligen Störungen.