Idomeneo

Oper

Idomeneo steckt in einem Dilemma. Der siegreich aus dem Trojanischen Krieg hervorgegangene Kreterkönig hat auf der Rückfahrt aus dem Krieg in schwerster Seenot einen fatalen Schwur geleistet: Er hat dem Meeresgott Poseidon im Falle seiner Rettung versprochen, ihm den ersten Menschen zu opfern, den er an Land treffe. Idomeneo überlebt. Der Erste jedoch, der ihm am Strand Kretas begegnet, ist Idamante, sein Sohn. Idomeneo ist entsetzt. Soll er sein eigenes Kind sinnlos ermorden? Idomeneo verheimlicht seinen Schwur und beschliesst, sich mit einer List der Einlösung des Gelübdes zu entziehen: Idamante soll als Gemahl von Agamemnons Tochter Elettra Kreta verlassen und fern von seinem Vater die Herrschaft über Argos übernehmen. Doch die Götter lassen sich nicht täuschen. Das ausbleibende Opfer bringt neues Leid und wird zur Bedrohung für das ganze Volk. Da beschliesst Ilia, die Tochter des trojanischen ­Königs, zu handeln. Sie, die den Feindessohn Idamante heimlich liebt, bekennt sich öffentlich zu ihrer Liebe und ist bereit, ein Opfer zu bringen, das alle retten soll.
In seinem 1780/81 für den Hof in München komponierten «Idomeneo» ringt Mozart bereits um theatrale Wahrhaftigkeit und zeichnet die Vision eines empfindsamen Weltbildes, in dem die Menschen aus von oben auferlegten Zwängen befreit sein sollen. Mozart bricht hierfür das strenge Schema der Opera seria auf. Seine Musik entführt uns tief in die Gefühlswelten der Protagonisten und lässt uns deren dramatischen Konflikte hautnah miterleben.
Andrea Marcon und das La Cetra Barockorchester Basel werden die Klangwelten des «Idomeneo» in Basel neu beleben. Regisseur David Bösch, einer der gefeiertsten Regisseure der jüngeren Generation, gibt mit seiner Inszenierung des Werkes sein Debüt am Theater Basel.