Choreographien von Richard Wherlock, Jirí Kylián und Blanca Li
Stückinfo
So überschlägt sich die Zeit wie ein Stein vom Berge herunter, und man weiss nicht, wo sie hinkommt und wo man ist.
Johann Wolfgang von Goethe
Ganz vom Zwang zur Narration befreit, forscht der Basler Ballettchef Richard Wherlock in «Stone(d)» nach atmosphärischen Skizzen, die der pure Tanz, die Bewegung um ihrer selbst Willen, auf der Bühne zu entfalten vermag. Eine Architektur der Körper im Raum, die dazu einlädt, tief in evozierte Stimmungen einzutauchen, ohne sich von Fragen nach einem Erzählstrang ablenken zu lassen. Assoziationen, die über die Zeit und den Ort hinausweisen, in eine unbekannte Welt in uns selbst. Intensiv und zuweilen unter die Haut gehend. Die Musik zu diesem Stück wird vom Basler Musiker Beat Frei komponiert und in enger Zusammenarbeit mit dem Choreographen entstehen.
Bereits zum neunten Mal interpretiert das Ballett Basel ein Stück des tschechischen Choreographen Jirí Kylián. «27’52”» bezieht sich auf die Spieldauer: 27 Minuten und 52 Sekunden dauert die Choreographie des weltbekannten Choreographen und langjährigen Künstlerischen Leiters des Nederlands Dans Theaters. Dazu liess Kylián die Tänzerinnen und Tänzer des NDT II, der Nachwuchskompanie des renommierten niederländischen Tanzensembles, Texte auswählen und auf Tonband aufnehmen. Der deutsche Komponist Dirk Haubrich hat diese Aufnahmen zu einer Soundcollage verarbeitet, die den atmosphärischen Hintergrund zu diesem Meisterwerk bestimmen. Eine Arbeit, die die Befindlichkeiten junger Tänzer zum Thema macht und in wirkungsstarke Bilder übersetzt.
Blanca Li sieht ihr Stück «Alarme» als ein Kaleidoskop der Emotionen, eine Gefühlscollage. Das Leben – ein Film. Für «Alarme» und «Doble Paso» liess sich die Choreographin von Bildern, Objekten, Geschichten, Musik und Augenblicken inspirieren. Die Choreographin, Tänzerin, Schauspielerin und Filmemacherin Blanca li ist ein vielseitiges Talent. Ihr Name steht für gattungsübergreifende Projekte und mannigfache Ausdrucksformen. Die spanische Künstlerin bedient sich aus einem breiten Bewegungsrepertoire: vom zeitgenössischen Tanz über Flamenco und dem Klassischen Ballett bis hin zum Hip-Hop. Blanca
Li hat u.a. Stücke für die Opéra de Paris, die New Yorker Met, die Biennale de Lyon kreiert, war Chefchoreographin an der Komischen
Oper Berlin, arbeitete zuletzt an der Opéra Massy und dem Théâtre National de Chaillot. Seit September 2006 ist sie Direktorin des Centro
Andalúz de Danza in Sevilla.