Ende des 14. Jahrhundert. Mittelalter in Europa. Antonius Block kehrt mit seinem Knappen Jöns aus einem Jahrzehnt Kreuzzug zurück in die Heimat. Aber am Strand wartet der Tod auf ihn. Denn die Zeit von Antonius Block ist abgelaufen. Da beginnt der Krieger mit dem Tod um sein Leben zu spielen: und zwar Schach. Solange diese Partie nicht verloren ist, so lange bleibt er am Leben. Mit Jöns beginnt er seinen Heimweg, durch ein vor den Zeichen des Untergangs erschrockenes Land: Alles spricht von der Pest. Ein ganzes Volk scheint Busse zu tun und wartet auf das Ende der Welt. Aber Antonius Block hält den Tod in Schach. Er sammelt eine kleine Gruppe um sich, mit der er der Pest entkommen will: ein Schauspielerpaar, einen Schmied, dem die Frau durchgebrannt ist, ein Mädchen, das er gerettet hat.
Warum sind wir auf der Welt? Kann man den Tod überlisten? Das sind die ewigen Fragen, für die es ein eigenes Genre in der Kunst gibt: der Totentanz. Auch Ingmar Bergmans Film aus 1957 erzählt einen skurrilen und aberwitziger Totentanz: «In meinem Film kehrt der Ritter aus dem Kreuzzug zurück wie heute ein Soldat aus dem Krieg. Im Mittelalter lebten die Menschen in der Angst vor der Pest. Heute leben sie in der Angst vor der Atombombe», sagte Bergman damals. Und der Film begegnet ihr mit archaischen Figuren und komischen Szenen, so absurd, dass darin tatsächlich der Tod gebannt wird.
Peter Kastenmüller hat in seinen Basler Inszenierungen zwei grosse Romanen, Alfred Döblins «Berlin Alexanderplatz», John Steinbecks «Jenseits von Eden» sowie den «Herakles»-Mythos in einer Trilogie von Armin Petras erarbeitet: jetzt setzt er sich mit der apokalyptischen Bildwelt von Ingmar Bergman auseinander.