Roter Oktober
Schauspiel
Stückinfo
Anlässlich des Mauerfalls vor 20 Jahren präsentiert Horst gemeinsam mit dem Literaturhaus und der Universität Basel einen «Roten Oktober» mit unterschiedlichsten Veranstaltungen zu den Themen Sozialismus, Russland und Sowjetunion.
Die Stadt als Theater 1
Begrüssung durch Katrin Eckert (Intendantin Literaturhaus Basel). Anschliessend beginnen wir die Reise in die Russische Geisteswelt am «Tor zum Westen», im 1703 neu gegründeten St. Petersburg. Unzähligen Texten dient die Stadt als Schauplatz. Schauspieler des Ensembles lesen Puschkin, Bely und Dostojewski; es kommentiert Prof. Dr. Thomas Grob (Slawische Literaturwissenschaft).
Mit: Katrin Eckert, Prof. Dr. Thomas Grob und SchauspielerInnen des Ensembles
Die Stadt als Theater 2
Prof. Heiko Haumann (Osteuropäische Geschichte) erläutert die Geschehnisse rund um den 8. November 1918 und den 1. Mai 1919. Nach der Revolution stieg die Bedeutung der Stadt als Bühne für öffentliche Feiern. Zum ersten Geburtstag der Revolution wurde St. Petersburg feierlich herausgeputzt. Fotografien zeugen von dem herrschenden Optimismus und einem Bewusstsein um die Macht der Bilder als Propagandamittel.
Die Stadt als Theater 3
Mit dem «sozialistischen Realismus» endet das Projekt der Moderne. Künstler werden zum Dienst am Staat verpflichtet. Über das ästhetische Konzept des sozialistischen Realismus spricht Prof. Thomas Grob (Slawische Literaturwissenschaft). Im Anschluss: Sergej Eisensteins: «Iwan der Schreckliche» (in der unzensierten Fassung).
Mit: Prof. Dr. Thomas Grob und Tumasch Clalüna
Gelobtes Land
Im 18. und 19. Jahrhundert ist Russland für viele Schweizer das gelobte Land: Grosse fruchtbare Landstriche scheinen nur auf die Bauern aus dem Westen zu warten. Mit der Revolution wird Russland zum Inbegriff des Bösen. Im Anschluss: «Die Rote Flut». Ein Antikommunistischer Propagandafilm.
Mit: Laura Polexe (Institut für Osteuropa-Studien) und Schauspielern des Ensembles
Ich glaube die Schweiz ist das revolutionärste Land der Welt
Video-Lesung: Rasende Literaten, reisende Revolutionäre
Ein Abend, der 1915 in einem Versteck in den Berner Alpen beginnt und am 23. Oktober 1917 beim Sturm auf das Winterpalais in St. Petersburg endet. Ein Zugwaggon. Ein blinder Passagier. Eine Idee.
Einrichtung: Tumasch Clalüna/Susanne Heising / Mit Schauspielern des Ensembles
Anna Politowskaja
Im Oktober 2006 wird die russische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Anna Politkowskaja ermordet. Die Täterschaft bleibt ungeklärt. In ihrem Tagebuch zeichnet sie das Bild einer zutiefst verunsicherten Gesellschaft, in der Gewalt und Vetternwirtschaft zur bestimmenden Überlebensstrategie werden.
Aufstieg und Fall des M. Chodorkowski
Seit Oktober 2005 verbüsst Michail Borissowitsch Chodorkowski seine Haftstrafe in Krasnokamensk. Er war einer der grossen Gewinner der Privatisierungswelle unter Jelzin und kurz darauf prominentes Opfer von Putins Rückverstaatlichung. Trotzdem hält er das System Putin für die Rettung Russlands. Über den Prozess der privatisazija, der Privatisierung, berichtet Roman Berger, Moskau-Korrespondent des Tagesanzeigers von 1999 bis 2001.