Nawal ist im Exil, in das sie mit ihren Kindern geflüchtet war, gestorben. Die Zwillinge Jeanne und Simon erfahren erst bei der Testamentseröffnung, dass ihr Bruder und ihr Vater noch leben – sie sollen den beiden Briefe von der Mutter übermitteln. Die Spurensuche, auf die sich die Geschwister mehr widerwillig als interessiert begeben, konfrontiert sie mit der tragischen Vergangenheit einer Frau, die in einem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land von einem kleinen Glück träumte und in einen Alptraum antiken Ausmasses gerissen wurde. Je weiter Jeanne und Simon in das Geheimnis ihrer Mutter vordringen, desto schmerzhafter wird ihnen bewusst, dass sich die heillose Vergangenheit ihrer Heimat viel tiefer in ihr Leben eingebrannt hat, als sie wahrhaben möchten. Am Ende bleibt die Hoffnung, aus dem Kreislauf der Gewalt endgültig ausbrechen zu können.
Wajdi Mouawad wurde1968 im Libanon geboren, emigrierte nach Frankreich und
später nach Québec, wo er heute noch lebt und als Schauspieler, Autor und Regisseur arbeitet. Seine Stücke werden mit grossem Erfolg nicht nur in Kanada, sondern auch in Frankreich und im deutschsprachigen Raum gespielt.