Der ismailitische Führer und Politiker Hasan i Sabbah, genannt auch «Der Alte vom Berge», gilt als Gründer einer der ersten Vereinigungen, die gezielten politischen Mord zu ihrem Hauptwerkzeug beim Kampf um die Errichtung eines islamischen Gottesstaates machten. Als «Assassinen» («Haschischesser ») ging dieser Geheimbund in die Geschichte ein. Hauptsitz der Assassinen war die Festung Alamut im heutigen Nordwesten des Iran. Zu der Festung gehörte auch ein paradiesähnlicher Garten. Hierhin liess Hasan junge Männer bringen, die zu bedingungslos tötenden Selbstmordattentätern ausgebildet werden sollten. Hasan gab ihnen Drogen und liess sie in ihrem Rausch eine Orgie halluzinieren, in der ihnen jeder Wunsch erfüllt wurde. Die Männer wähnten sich im Paradies und Hasan versprach ihnen nach dem Erwachen, sie würden in dieses Reich für immer eingehen, wenn sie in seinem Auftrag töten würden. Die Geschehnisse um Hasan und seine Assassinen sind im Laufe der Geschichte immer mehr zu einem Mythos geworden, bei dem es auch um die Sehnsucht nach dem Paradies und den Traum von der Erlangung der Weltherrschaft geht. Gerne haben sich Herrscher aller Kulturen und Zeiten auf den Ismailitenführer und seine fanatischen Anhänger berufen. Die einen machten ihn für politische Morde verantwortlich, andere nahmen sich die Organisation seines Bundes wiederum zum Vorbild. Komponist Bernhard Lang zeigt Facetten dieser Geschichte in seinem Musiktheater «Der Alte vom Berge» auf. Basierend auf einer Internetrecherche hat er aus unterschiedlichen Texten ein Netzwerk geschaffen, das um die Geschichte Hasans kreist. Musikalisch liegt dem Werk die von Lang entwickelte Differenz/ Wiederholungs-Maschine zugrunde. Regisseur Georges Delnon und seine Ausstatter Roland Aeschlimann und Marie-Thérèse Jossen haben das Stück bei den Schwetzinger Festspielen 2007 zur Uraufführung gebracht. Nun ist die Produktion in Basel zu sehen.
Produktion der Schwetzinger Festspiele und des Theater Basel. Basler Premiere in Zusammenarbeit mit dem Festival Musica Strasbourg
