Zaide - Adama
Oper

Singspiel in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart - Chaya Czernowin

Stückinfo

Im Jahre 1779 stellte Mozarts mit "Zaïde" die Frage nach den Möglichkeiten eines Dialogs zwischen Okzident und Orient. Dieses Singspiel ist eine Art tragischer Version der glücklich endenden "Entführung aus dem Serail", in der Gnade gesprochen und der Geist der Aufklärung beschworen wird.
"Zaïde" blieb ein Fragment - der Ausgang ist offen. Auf diesen Umstand reagiert die israelische Komponistin Chaya Czernowin, indem sie "Zaïde" mit ihrer eigenen Klangsprache, ihrem Werk "Adama" (hebräisch: Adama=Erde, adam=Mensch, dam=Blut) konfrontiert beziehungsweise einen eigenen musi-kalischen Klangraum entgegensetzt.  Czernowin betrachtet die in Mozarts Singspiel vorgeprägten Themen aus zeitgenössischer Perspektive: Während "Zaïde" den Konflikt zwischen den unterschiedlichen Kulturen anhand eines europäischen Liebespaars beschreibt, das in einem fremden orientalischen Land in Sklaverei gehalten wird, verschärft sich in "Adama" die Situation. Der Konflikt geht mitten durch das Liebespaar hindurch und die Frage nach Freiheit oder Gefangenschaft, nach Eigenem und Fremdem berührt eine andere Dimension: Die Liebenden leben Tür an Tür, sprechen aber zwei Sprachen und begegnen sich als Fremde, als ein Palästinenser und eine Israelin.
"Adama" ist keine Komplettierung eines Mozart-Fragments und das Gesamtprojekt "Zaïde-Adama" keine vollständige und runde Ganzheit. Vielmehr geht es darum, mit "Adama" in Korrespondenz und Widerspruch zu einem unvollendeten historischen Werk zu treten, indem die musikalischen Sphären ineinander verflochten werden und miteinander in Dialog treten.
Die Regie bei Mozarts "Zaïde" und "Adama", dem Werk der israelischen Komponi-stin Chaya Czernowin, die die Produktion als composer in residence der Spielzeit 2006/2007 begleiten wird, führt Claus Guth. Er ist in Basel durch zahlreiche Inszenierungen (zuletzt "Unsichtbar Land" und "Il barbiere di Siviglia") kein Unbekannter. Die musikalische Leitung teilen sich der Komponist und Experte für Neue Musik Johannes Kalitzke und Friedemann Layer, Generalmusikdirektor in Montpellier, der hier zuletzt für die Einstudierung des "Il barbiere di Siviglia" verantwortlich war.

Koproduktion mit den Salzburger Festspielen

16 Termine

17.12.2006
Premiere: Grosse Bühne
19:00
20.12.2006
Grosse Bühne
20:00
23.12.2006
Grosse Bühne
20:00
26.12.2006
Grosse Bühne
19:00
06.01.2007
Grosse Bühne
20:00
02.02.2007
Grosse Bühne
20:00
05.02.2007
Grosse Bühne
20:00
25.02.2007
Grosse Bühne
19:00
06.03.2007
Grosse Bühne
20:00
09.03.2007
Grosse Bühne
20:00
16.03.2007
Grosse Bühne
20:00
29.03.2007
Grosse Bühne
20:00
03.04.2007
Derniere: Grosse Bühne
20:00
15.04.2007
Auf Gastspiel: Opéra Comédie, Montpellier
20:00
16.04.2007
Auf Gastspiel: Opéra Comédie, Montpellier
20:00
17.04.2007
Auf Gastspiel: Opéra Comédie, Montpellier
20:00