Frühsommer 1939. Zwei junge Ornithologen reisen auf eine unbewohnte Hebrideninsel, an deren frühere Bewohner nur noch Ruinen erinnern, und erforschen den aussergewöhnlich vielfältigen Bestand an Seevögeln. Für John, den Besonneneren der beiden, bedeutet dieser Forschungsauftrag der britischen Regierung die Chance seines Lebens. Robert hingegen - impulsiv und unkonventionell - erliegt dem geheimnisvollen Reiz der Urlandschaft.
Robert und John werben um die Gunst Ellens, die ihren Onkel Kirk, Schafszüchter und eigentlicher Pächter der Insel, wie jeden Sommer für einige Monate auf das Eiland begleitet. Die drei beginnen auf dem engen Raum einer verlassenen Kapelle abseits jeder Zivilisation eine knisternde Ménage à trois, die ihrer eigenen Logik des Begehrens und der Eifersucht gehorcht. Die Schatten des heraufziehenden Weltkrieges bedrohen ihr Vogelparadies. Als deutlich wird, dass sie von ihren Auftraggebern über den eigentlichen Zweck des Unternehmens offenkundig getäuscht wurden, kommt es zur Katastrophe.
Der schottische Dramatiker David Greig entfaltet vor dem Hintergrund der Naturgewalten seiner Heimat eine spannungs-geladene Geschichte über Freundschaft, Verrat und den Traum von der Leichtigkeit des Vogelflugs.
David Greig gehört seit seinem Debut als Dramatiker beim Edinburgh Festival 1991 - unter anderem als Hausautor der Royal Shakespeare Company - zu den wichtigsten Vertretern des britischen "new writing".
Gian Manuel Rau begann seine Laufbahn am Theater Neumarkt und inszenierte unter anderem am Deutschen Theater Göttingen, an der Schaubühne Berlin und am Staatstheater Stuttgart. Daneben arbeitet der zweisprachig aufgewachsene Zürcher verstärkt im französischen Sprachraum wie am Théatre Vidy Lausanne und am Théatre de la Bastille Paris.