Rigoletto
Oper

Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi

Stückinfo

"Rigoletto" ist die erste Oper von Verdis Erfolgstrias aus den 1850er Jahren, in der - wie später auch in "Il trovatore" und "La traviata" - der Komponist eine gesellschaftliche Aussenseiterfigur zur tragischen Gestalt auf der Opernbühne erhebt: den buckligen Hofnarren. Rigoletto, dessen einzige Waffe und zugleich Geldquelle seine böse Zunge ist, setzt dem libertinären Gehabe seines Herzogs die Krone auf: Wann immer der Herzog mit seinen erotischen Abenteuern prahlt, überschüttet Rigoletto die gedemütigten Ehemänner oder Väter der verführten Frauen mit Hohn und Spott. Aus Rache entführen die Höflinge das vermeintliche Liebchen des zynischen Funktionärs, die jedoch dessen sorgsam behütete Tochter Gilda ist, und bringen sie dem Herzog. Gilda hatte sich allerdings vorher in den Herzog verliebt, ohne zu wissen, wer er ist. So verliert Rigoletto das einzig Reine, das einzig Geliebte in seinem Leben in doppeltem Sinne. Denn Gilda ist bereit, für diese Liebe in den Tod zu gehen, selbst als ihr Vater ihr vorführt, wie leichtsinnig der Herzog seine Amouren handhabt. Rigoletto bleibt zurück, Täter und Opfer zugleich. Mit "Le roi s'amuse" von Victor Hugo hatte sich Verdi ein "verbotenes" Stück als Opernstoff ausgesucht. Hugos effektvoll-leidenschaftliche Anklage gegen die Unmoral der Aristokratie war nach seiner umstrittenen Uraufführung 1832 verboten worden. Bei seiner vielleicht politischsten Oper hatte Verdi Neues im Sinn: die dramatische Verschmelzung von Person, Musik, Gefühl und Handlung auf der Bühne, die psychologische Wahrhaftigkeit der tragisch Handelnden. Die drei Protagonisten erscheinen in machtvollen Kantilenen übergross, während der Chor, Metapher einer mitleidlosen Gesellschaft, zur blossen Folie reduziert wird.

 

"Thalheimers Regie, welche die Personen genau aufstellt, und der grossartige Einsatz des Ensembles machen den Abend zum spannenden Ereignis. Dass häufig an der Rampe gesungen wird, wirkt nicht als Verlegenheit. Es ist der Tribut an die Gattung Oper mit ihren musikalischen Gesetzen. Unbeholfene Sängergesten fehlen ganz. Man sieht neu und versteht alles - eine prickelnde Kombination." Basler Zeitung

"Der auch nur zweieinhalb Stunden dauernde Abend ist ungemein spannend, hält hellwach. Selten hat dieses zwar knappe, doch längst zum Klischee geronnene Melodram mit seinem bucklig zynischen Spassmacher und trotzdem treusorgenden Vater, dem wüsten Herzog und dem Unschuldslamm von Tochter, mit ausschweifendem Hofleben, Duettglück im stillen Winkel, Verfluchung, Entführung, Schändung, Hurenhaus am Fluss, heulendem Sturmchor und Tod im Sack samt sopransüsser Erlösung den Zuhörer so angesprungen, so atemlos gepackt.
Das war Oper, wie sie sein soll - zu Weissglut gebracht, lange nachwirkend." Die Welt

"Das Basler Publikum jubelte und kreischte zum Schluss, zeigte, wie sehr es seinem Theater nicht nur mit der Unterschrift der Petition zur Rettung des Theaters die Stange hält." Aargauer Zeitung

"Marko Letonja nutzt die Chancen, die der Musik hier zuwachsen: der womöglich gültigste Opernabend des Basler Chefdirigenten bisher. Ein Verdi weniger der Schärfe als der dramatisch gespannten Wucht. Vor allem aber vom Fluch-Crescendo des Vorspiels an ein "Rigoletto" der produktiven Nervosität, der düsteren Farben und geradezu auch im Lyrisch-Kammermusikalischen von auffallender Sorgfalt." Badische Zeitung

"Je länger dieser Opernabend dauert, umso grösser wird seine suggestive Wirkung.
Anooshah Golesorkhi ist sängerisch und schauspielerisch ein beeindruckender Rigoletto - ein zerspaltener Mensch, dem keiner helfen kann. An seiner Seite die unvergleichliche Maya Boog als Gilda, liebend-leidend und leidend-liebend, dass es einem die Kehle zuschnürt.
Allgemeiner Jubel, lange Ovationen und kein einziges Buh bei der Premiere." Der Sonntag

"Musik und Regie sind so toll und so im Einklang, dass dieser "Rigoletto" schmerzt." Blick

"Die Solisten zeigen nicht nur eine enorm starke Bühnenpräsenz, sie singen auch sehr gut. Der amerikanische Sänger iranischer Abstammung, Anooshah Golesorkhi ist ein idealer Rigoletto. Der Bariton zeigt uns mit seiner farbenreichen Gestaltung und seinem bewegenden Gesang die divergierenden Facetten Rigolettos. Golesorkhi gehört sicher zu den grossen Rigolettos der Gegenwart." Basellandschaftliche Zeitung                        

Besetzung

19 Termine

22.12.2005
Premiere: Grosse Bühne
20:00
27.12.2005
Grosse Bühne
20:00
30.12.2005
Grosse Bühne
20:00
08.01.2006
Grosse Bühne
19:00
12.01.2006
Grosse Bühne
20:00
21.01.2006
Grosse Bühne
20:00
25.01.2006
Grosse Bühne
20:00
29.01.2006
Grosse Bühne
16:00
12.02.2006
Grosse Bühne
19:00
17.02.2006
Grosse Bühne
20:00
27.02.2006
Grosse Bühne
20:00
02.03.2006
Grosse Bühne
20:00
17.03.2006
Grosse Bühne
20:00
26.03.2006
Grosse Bühne
19:00
07.04.2006
Grosse Bühne
20:00
22.04.2006
Grosse Bühne
20:00
12.05.2006
Grosse Bühne
20:00
26.05.2006
Grosse Bühne
20:00
10.06.2006
Derniere: Grosse Bühne
20:00