Meeting Point

Ballett

Uraufführung ‹Skadans›
Uraufführung ‹Tendre Aveu›
Schweizer Erstaufführung ‹Rushes›

Immer war das Nederlands Dans Theater ein Ort, der neue Talente hervorgebracht hat. Der Franzose Patrick Delcroix konnte - genauso wie der Finne Jorma Elo, der im Rahmen von "Man - Woman" ein Ballett kreiert - während seiner Tänzerlaufbahn mit herausragenden Persönlichkeiten wie Jiří Kylián, Hans van Manen, Mats Ek, Ohad Naharin und William Forsythe arbeiten und reifte unter deren Einfluss zum aussagekräftigen Choreographen heran. Inzwischen choreographiert er sowohl für Nederlands Dans Theater als auch für Compagnien in aller Welt. Für das Ballett Basel wird er ein neues Werk kreieren.

Richard Wherlock bringt mit "Rushes" zu Musik von Benjamin Britten ein sehr tänzerisches Stück auf die Kleine Bühne des Theater Basel. 2004 für die Compagnie Introdans in Arnheim / Niederlande geschaffen erlebt das Stück jetzt seine Schweizer Erstaufführung.

RUSHES: "Unprätentiös und gleichzeitig von grosser Raffinesse sind die Pas de deux von fünf Paaren, die Solos und Gruppenfiguren gesetzt. Wherlock beweist einmal mehr seine Meisterschaft und das Ensemble weiss die anspruchvollen Hebefiguren und Sprünge mit Präzision und Leichtigkeit zu parieren.

TENDRE AVEU: " Zur betörenden Minimal Music von Philip Glass prallen Körper aufeinander, die sich in wildem Tanz umeinander drehen. Hände halten den andern abrupt auf Distanz oder greifen begehrlich nach ihm. Das ist Kampf zwischen den Geschlechtern, Abstossung, Einsamkeit und Liebesverfallenheit. Hart sind die Lichtschnitte, packend ist die entstehende Spannung, und gross ist am Ende der Publikumsapplaus." Basler Zeitung

SKANDANS: "In Richard Wherlocks neuem Stück "Skandans" begeistert die junge schwedische Tänzerin Sara Wikström. Man schaut gebannt zu, was sie uns vorführt. Die erst seit einem Jahr in der Truppe tanzende Frau ist verspielt, die schlaksigen Bewegungen ihres langen Körpers sind herrlich anzusehen, und mit eleganteren Zwischentönen erinnert sie uns manchmal daran, dass sie auch ganz anders kann."

TENDRE AVEU: "Es bildete den Abschluss und Höhepunkt des etwa hundertminütigen Abends." Basellandschaftliche Zeitung

RUSHES: "Ein blitzsauber getanztes Formenspiel von hoher Bewegungsdichte."

TENDRE AVEU: "In virtuosen Lifts und schnellen Drehungen profitiert das Stück von der Wendigkeit der Truppe. Unter der brillanten Oberfläche scheinen Eigenwillen und Einsamkeit auf. Die Paare verhaken ihre Glieder so kunstvoll ineinander, bis es kaum noch weiterzugehen scheint, und lösen sich überraschend leicht mit dem Abstreifen einer Hand voneinander. Die Sogwirkung, die von den fluktuierenden Paarkonstellationen ausgeht, wird durch Philip Glass' Musik zum Film "The Hours" noch verstärkt." Neue Zürcher Zeitung

SKADANS "Skandans ist so nah am Neuen Tanz, wie ihm Wherlock wohl nie war. Dafür hat er sich Zeit genommen. Das merkt man dem 20-minütigen Solo an. Sara Wikströms Bewegungen sitzen tief, sie knetet den Humus der Folklore, buddelt wie ein Maulwurf auf Starkstrom, tanzt auch mal eine Spielmannspolka gegen den Strich.

"TENDRE AVEU: "Mit einem Delcroix in dieser Qualität muss einem um das zeitgenössische Ballett nicht bange werden." SWR 2