Theaterprojekt über den Strafvollzug im Gefängnis Schällemätteli
Stückinfo
Theater im Gefängnis - Reality-Theater, soziologisches Experiment oder politische Agitation? Was geschieht, wenn das Gefängnis zur Bühne wird und das Verbrechen zum Material? Das Gefängnis ist, trotz aller Abweichung von der gesellschaftlichen Norm, ein exemplarischer Ort der Gesellschaft: Ihre Strukturen und Probleme treten hier im Verhältnis zwischen staatlicher Macht und individueller Ohnmacht und im Miteinander der Gefangenschaft nur oft deutlicher zu Tage. Ausgehend von realen
Geschichten und literarischen Texten wird im Verlauf dieses Theaterprojektes ein Aufführungsgegenstand generiert, der in den Räumen der Basler Strafvollzugsanstalt inszeniert wird. Im Zeitraum der Schliessung des Gefängnisses «Schällemätteli» im Basler St. Johann soll dieses Projekt die «Institution Gefängnis» im öffentlichen Leben der Stadt Basel wahrnehmbar machen. Es stellen sich Fragen nach «Überwachen und Strafen», nach Schuld und Vergeben, nach Ausschluss und Resozialisierung und vor allem nach der Haftbarkeit des Einzelnen.
Der Schauspieler und Regisseur Daniel Wahl gehört seit der Spielzeit 2003/04 zum Ensemble des Theater Basel. Zuvor arbeitete er als freier Schauspieler und Regisseur im In- und Ausland, so als Schauspieler bei Simon Mc Burneys «Theatre Complicité» in London, als Schauspieler und Co-Autor bei «I furiosi - Die Wütenden» (Regie: Sebastian Nübling) am Staatstheater Stuttgart und als Regisseur am luzernertheater. In der letzten Spielzeit war seine Inszenierung «Wolfsjunge», ein Stück für gehörlose und hörende Schauspieler, im Hörsaal Bernoullianum der Universität Basel zu sehen. «Schällemätteli» ist ein Projekt des Theater Basel und DAKIWA.