Les Paladins

Oper

Ballett

Die Erkundungsreise durch die Frühzeit der Oper setzen wir mit einem Spätwerk des bedeutendsten Komponisten der französischen Barockoper fort, der Ballett-Komödie "Les Paladins" von Rameau. Ein Paladin gehört zum Kreis von Helden am Hofe Karls des Grossen in der "Karlssage", die vor allem in Frankreich literarisiert wurde. Die junge Italienerin Argie wird im Schloss ihres alten Vormunds Anselme gefangen gehalten. Unter der Aufsicht des ängstlichen Dieners Orcan erwartet sie die Rückkehr Anselmes, der sein Mündel heiraten möchte. Aber Argie liebt den Paladin Atis, dem es gelingt, mit seinem Gefolge in die Festung einzudringen. Aus diesem Konflikt entspinnt sich ein opulentes Zauber- und Verwandlungsspiel, in dem sich Menschen als fromme Pilger oder unberechenbare Dämonen verkleiden, um der Liebe zu ihrem Recht zu verhelfen. Mitunter greift auch die Fee Manto ein, lässt Atis wunderbare Taten vollbringen, verführt als maurische Dienerin den alten Anselme und - musikalischer und optischer Höhepunkt der Tanzoper - verwandelt dessen Schloss in einen chinesischen Palast mit üppigem Garten. - Rameau führte die französische Hofoper zu einer harmonisch ungemein vertieften Klangsprache und integrierte in "Les Paladins" zahlreiche stilistische Elemente der italienischen Konkurrenz, den sogenannten Buffonisten, in seinen französischen Stil.