Eine Überlebensgeschichte nach dem Drehbuch von Aki Kaurismäki
Stückinfo
Uraufführung
Der albanische Maler Rodolfo, der französische Schriftsteller Marcel und der irische Komponist Schaunard lernen sich in Paris kennen und bilden bald ein ebenso unzertrennliches wie erfolgloses Trio. Sie teilen die Sorgen und die seltenen Glücksfälle des Alltags, bleiben Lebenskünstler, wenn die Kasse leer ist und sind kenntnisreiche Geniesser, wenn einer von ihnen für einmal einen Kunden oder Mäzen gefunden hat. Gegen die Not der Deklassierten schützen sie sich mittels der Wahl gepflegter Umgangsformen und einer betont literarischen Sprache. Mimi ist die Geliebte Rodolfos. Zwar verlässt sie ihn gelegentlich vorübergehend, weil sie dieses Leben am Rande und ohne Geld und anständiges Obdach nicht gut erträgt. Doch selbst in den Armen eines Anderen bleibt ihre Liebe zu Rodolfo unverwüstlich. Auch als Rodolfo abgeschoben wird und erzwungenermassen mehrere Monate in seiner albanischen Heimat verbringt, bis er - illegal, aber glücklich - eingeschmuggelt im Kofferraum eines alten Autos zurückkehrt, finden sich die Liebenden wieder. Doch Mimi wird krank. Die drei Freunde lassen nichts unversucht, um ihr den Krankenhausaufenthalt zu finanzieren. Am Ende stirbt sie, und zum ersten Mal lässt Rodolfo seine Gefährten einfach stehen und verschwindet. «Das Leben der Bohème» ist eine traurig-komische Geschichte über den Versuch, in einer Gesellschaft, in der allein der Erfolg zum Massstab aller Dinge erhoben wird, nicht nur zu überleben, sondern dabei auch seine Würde zu bewahren.
Das Drehbuch des finnischen Filmemachers Aki Kaurismäki, seinerseits eine freie Adaption des gleichnamigen Romans von Henry Murger, kommt in der Regie von Albrecht Hirche, der am Theater Basel u.a. «Glaube Liebe Hoffnung», «Die Möwe» und zuletzt «Elementarteilchen» inszenierte, zur Uraufführung.