Ein Musiktheaterprojekt mit dem österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas und dem bildenden Künstler Olaf Nicolai, der zum ersten Mal am Theater arbeitet.
Olaf Nicolai, einer der interessantesten deutschen Künstler der Gegenwart, hinterfragt in seiner künstlerischen Arbeit Wahrnehmungsprozesse, um eine andere Art von Rezeption herauszufordern. Haas' suggestiv-schwebendes Werk "in vain", uraufgeführt im Jahr 2000, entfaltet einen Klangrausch von immenser Leuchtkraft und spielt auf seine Weise ebenfalls mit der (akustischen) Wahrnehmung: In der Partitur sind wechselnde Lichtintensitäten vorgesehen, die bis zu völliger Dunkelheit reichen; der Klang wird so phasenweise auf sich selbst zurückgeworfen und vom Zuhörer auf eine neue Art und Weise wahrgenommen.
Mikrotonale Reibeflächen münden immer wieder in vergebens kreisende Spiralformen von fast obsessiver Beharrlichkeit - das "Zurückkehren in überwunden geglaubte Situationen" (Haas) wird zum Formprinzip. Olaf Nicolais Raum und Konzeption werden für Haas' "in vain" neue Dimensionen erschliessen.