Orpheus in der Unterwelt

Oper

Im ehelichen Alltag von Orpheus und Eurydike ist die Luft raus. Deshalb amüsiert man sich anderweitig; Eurydike zum Beispiel ist in glühender Liebe zu Aristeus entbrannt. Gegen den kleinen Seitensprung seiner Frau hat Orpheus nichts - schliesslich nimmt er das gleiche Recht auch für sich in Anspruch. Und als sich dann Aristeus als Pluto, Gott der Unterwelt, entpuppt und Eurydike in sein Reich entführt, stimmt Orpheus keineswegs - wie man erwarten sollte - einen Trauergesang an, sondern ist hocherfreut, dass er seine Gattin endlich los ist. So könnten alle zufrieden sein - wenn da nicht die öffentliche Meinung in eigener Person wäre, die am Mythos der grossen und ewig dauernden Liebe festhält und Orpheus zwingt, bei Jupiter persönlich seine Ehefrau zurückzufordern. In der Götterwelt hat sich die Langeweile mindestens ebenso breit gemacht wie unter den Menschen, und so ist allen ein Ausflug in die weitaus unterhaltsamere Unterwelt sehr willkommen...  Der Cancan aller Cancans hat diese musikalische Mythentravestie - und ihren Schöpfer Jacques Offenbach - weltberühmt gemacht.