Die Möwe

Schauspiel

Sie glauben als junge erfolglose Künstler, alle Konventionen sprengen zu können und verlieren, endlich erfolgreich, den Glauben an ihre Arbeit. Sie wollen ein bedeutendes Leben führen in den Zentren der Welt und arrangieren sich tapfer in der Provinz. Sie wollen die Gesellschaft erneuern und werden schlechte Schauspieler, Lehrer oder Verwalter. Sie suchen die eine, die grosse Liebe und heiraten schliesslich leidenschaftslos eine andere. Sie alle, die Tschechow in der "Möwe" auf dem russischen Landgut einer alternden Schauspielerin versammelt, sind irgendwo angekommen. Aber niemand dort, wo er eigentlich einmal hinwollte. Sie bilden einen Reigen unglücklich liebender, grandios oder kleinlaut scheiternder Menschen. Ausnahmemenschen, die es nur schwer ertragen, ein normales Leben zu führen. Es ist eine Tragödie, es ist eine Komödie.

Anton Tschechow (1860 - 1904), der mit seinen Dramen und Erzählungen zu den Meistern der Weltliteratur gehört, hat sich in der "Möwe" mit den beiden Künstlerfiguren Trigorin und und Treplev ein subtiles Selbstportrait geschaffen.
Albrecht Hirche (geb. 1959) arbeitet als Regisseur u.a. am Theater Basel ("Angriffe auf Anne", "Glaube Liebe Hoffnung", "Der gute Mensch von Sezuan"), der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxenburg-Platz und dem luzernertheater. Seit Mitte der 80er realisiert er als Schauspieler, Autor und Regisseur mit seiner off-Bühne "hirche/krumbein productions" zwischen Berlin, Hildesheim und Athen eigene Projekte.