Wunderbar

Ballett

Unter dem Titel ‹Wunderbar› fasst Richard Wherlock die zwei Ballette ‹(No) Breathing Spaces› und ‹Wunderbar› zusammen. Beide Stücke erzählen mit den Mitteln des Tanzes kleine Geschichten. Während sich der erste Teil, ‹(No) Breathing Spaces›, Themen wie Einsamkeit, Isolation und Beziehungsängsten heutiger Menschen widmet, bildet der zweite Teil des Abends, ‹Wunderbar›, zugleich Kontrast und Komplementärstück: Der Vereinzelung wird hier eine Gemeinschaft gegenüber gestellt, auf tänzerisch-spielerische und ironisch gebrochene Weise vermittelt Wherlock Grundsituationen menschlichen Zusammenlebens.

Für den ersten Teil hat Wherlock Musik von Antonio Vivaldi ausgewählt, aus deren Dynamik und virtuoser Struktur er die Choreographie von ‹(No) Breathing Spaces› entwickelt: eine Abfolge von Ensembles und solistischen Passagen, Gruppen, die sich immer wieder lösen und neu finden, bis schliesslich ein Einzelner zurückbleibt.

‹Wunderbar› setzt sich ironisch mit den Walzer- und Polka-Klängen der Strauss-Dynastie auseinander; aufkommende Walzerseligkeit wird gezielt parodiert und damit schon im Keim erstickt. Eifersüchteleien innerhalb der Gruppe, Intrigen und Macho-Gehabe nimmt Wherlock aufs Korn - getreu seiner programmatischen Absicht, «Education and Entertainment», also Inhalt und Aussage mit Unterhaltung zu verbinden.