La Périchole

Oper

PIQUILLO: Da ziehen sie hin!...
LA PÉRICHOLE: Da laufen sie!
PIQUILLO: Und wir, die wir die Kunst vertreten...
LA PÉRICHOLE: Die wahre Kunst...
PIQUILLO: Uns lassen sie allein ... alle drei ...
LA PÉRICHOLE: Wieso, alle drei?
PIQUILLO: Dich, mich und die Kunst.

Was haben Politiker und Strassensänger gemeinsam? Sie mischen sich gerne unters Volk. Letzte aus purer Not, erste aus Kalkül – und dazu noch inkognito – wie im Falle des Vizekönigs von Lima, Don Andres, der möglichst unerkannt auf Meinungsforschung und Brautschau geht. Eine Aufgabe, die seine Untertanen gerne erfüllen in Gegenleistung zu den Unmengen gesponserten Freibieres.Périchole und Piquillo, das bettelarme Strassensänger-Liebespaar dagegen mühen sich erfolglos in ihrer Volkskunst. Das Volk wendet sich moderneren ‚Kunst‘-Attraktionen zu unter Obhut der Drei Kusinen-Wirtinnen, die Herrscher und Untertanen gleichermassen beherrschen mit Alkohol und Service-Charme.Und es kommt wie im Märchen: Don Andres, der Vizekönig inkognito, begegnet der schlafenden Périchole, die vor Hungerträumen stöhnt und will sie auf der Stelle als Erste Dame in seinen Palast einquartieren. Périchole nutzt die Abwesenheit ihres Piquillo, willigt ein für eine üppige Mahlzeit, nicht ohne vorher für ihren Liebsten finanziell mit Hilfe des Verehrers gesorgt zu haben. Don Pedro und Panatellas, des Vizekönigs Berater allerdings fordern einen Pro-forma-Ehemann für Périchole, um der Gesetzespflicht zu genügen. Périchole nutzt die Gelegenheit, um sich so endlich mit Piquillo zu verheiraten. Der allerdings lässt seine Eifersucht auf den reichen Konkurrenten nicht überzeugen ohne eine grosse Menge Alkohol. Viele Wirrnisse und Intrigen folgen und am Ende das märchenhafte Finale: Die Liebe siegt über den Mammon. Herrscher und Volk aber hatten ihre Unterhaltung.Nach Mozarts opera buffa „La finta giardiniera“ wird das gleiche Team – Matthias Schönfeldt (Regie) und Bert Neumann (Bühne und Kostüme) Jacques Offenbachs Erfolgsoperette „La Périchole“ für die Grosse Bühne inszenieren. Die Musikalische Leitung hat, neu in Basel, der - nicht nur - operettenerfahrene englische Dirigent Paul McGrath.