Der Drache
Schauspiel

Märchenkomödie von Jewgeni Schwarz

Stückinfo

Der Russe Jewgeni Schwarz schrieb 1943 mit „Der Drache“, ein Märchen, das eine bitterböse Satire auf die Anfälligkeit des Menschen gegen und seinen Opportunismus in Diktaturen ist. In Märchen können Tiere sprechen. Und so gibt der Kater Mariechen dem eintreffenden Helden Lanzelot gleich zu Beginn des Stückes den wohlgemeinten Ratschlag: „Wo du’s warm und weich hast, tust du am klügsten, wenn du vor dich hindöst, schweigst und nicht nachdenkst über die unangenehme Zukunft.“ Ein Satz, der gleichsam wie ein ironisches Motiv über dem gesamten Stück steht. Denn die Bürger der Stadt haben sich abgefunden mit ihrem Schicksal, das seit Jahrhunderten einen Drachen über sie herrschen lässt. Es ist der letzte Drache auf der Welt und da sich die Bürger nicht wirklich wehren gegen ihn, zeigt er sich zumeist in sehr natürlicher, das heisst: menschlicher Gestalt. Unangenehm an ihm ist wohl nur der Brauch, dass alljährlich eine Jungfrau geopfert werden muss. In diesem Jahr hat sich der Drache Elsa ausgesucht. Doch hat er nicht mit dem Gerechtigkeitssinn des fahrenden Ritters Lanzelot gerechnet, der die Stadt von ihrer Geissel befreien will. Doch muss er irritiert feststellen, dass sich die Bewohner der Stadt so sehr an ihren Drachen gewöhnt haben, dass sie ihn auffordern, ohne Kampf die Stadt zu verlassen und weiterzuziehen. Doch Lanzelot lässt sich nicht beirren. Er fordert den Drachen heraus. Es kommt zu einem gewaltigen Kampf. Lanzelot tötet das Untier, wird jedoch im Kampf selbst so schwer verletzt, dass er sich – mehr tot als lebendig – in die Berge zurückzieht. Als er ein Jahr später zurückkehrt, findet er wiederum seltsame Zustände vor. Der frühere Bürgermeister hat sich an die Stelle des Drachen gesetzt und führt dessen Diktatur weiter. Lanzelot muss ein letztes Mal eingreifen.

Besetzung

3 Termine

09.06.2001
Premiere: Grosse Bühne
20:00
13.06.2001
Grosse Bühne
20:00
15.06.2001
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit: Grosse Bühne
20:00

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