Stiefel muss sterben

Schauspiel

Sabine, die Tochter des Bürgermeisters Staar, hat sich beim Besuch in der Residenz in einen jungen Mann verliebt. Als ihre Grossmutter dessen Medaillon bei ihr findet, hilft Sabine sich mit der Lüge, das Bildnis stelle den König dar. Als Olmers, der Geliebte, dann endlich eintrifft, ist das Missverständnis vorprogrammiert. Die Grossmutter sorgt dafür, dass sich die Kunde von der Ankunft des angeblichen Königs in Windeseile durch die Stadt trägt. Bürgermeister Staar müht sich mit versammelter Bürgerschaft um einen improvisierten doch stilvollen Empfang. Als Olmers das Missverständnis aufklärt und unkonventionell um die Hand von Sabine anhält, ist der eben noch als König verehrte den dünkelhaften Kleinstädtern keine Beachtung mehr wert. Stattdessen wird Olmers, der keinerlei Titel trägt, vom Bürgermeister abgewiesen. Als der Bürgermeister durch das Entfleuchen einer Gefangenen aus dem Krähwinkler Gefängnis um sein Amt bangen muss, ist der junge Olmers, der gute Beziehungen zu einem Minister unterhält, allerdings wieder gefragt. Mit dem Versprechen, die Angelegenheit im Ministerium günstig zu ordnen und unter Vorweis eines phantasievollen Titels gelingt es ihm, den Bürgermeister zur Einwilligung in die Heirat zu bewegen."Ich glaube, ein gutes Lustspiel gemacht zu haben, so gern es auch Herr A.W. Schlegel zur Plattheit herabwürdigen möchte, und fordere ihn auf, es mir mit seinem bleiernem Witz nachzutun."August von Kotzebue