Staulage Nordföhn

Schauspiel

Uraufführung

Zwei ganz normale Familien, zwei schöne Einfamilienhäuser am Rande der Stadt, ein Wochenende, die versammelte Nachbarschaft und ein Jahrhundertunwetter. Das sind die Grundelemente einer Farce, die zur Tragödie wird, deren trauriger Protagonist die bürgerliche Familie ist. Benjamin Hood, mittelerfolgreicher Geschäftsmann und Familienvater, von seinem Job ebenso frustriert wie von seinem abgekühlten Eheleben., sucht sich mit Whiskey und der Nachbarin Janey Williams zu trösten, deren Interesse an der Affäre schon erlahmt, bevor der Betrug wirklich beginnt. Benjamins 14-jährige Tochter Wendy, frühreif und kindlich-naiv zugleich sehnt sich nach starken Gefühlen. Die beiden pubertierenden Nachbarssöhne der Williams spielt sie gekonnt gegeneinander aus. Die alltägliche Misere dieses Lebens in relativem Wohlstand, der tödlichen Langeweile, der schal gewordenen Liebesbeziehungen und der Sehnsucht nach wahren Emotionen eskaliert. Der gewaltige Eissturm, der ausgerechnet an diesem Wochenende über die Hügel fegt, fordert seinen Tribut. „Wendy wollte wissen, warum Gespräche scheiterten, wie man Mitgefühl weckte, wieso Leute sich entliebten, und sie wollte das alles wissen, bevor sie nach Hause kam. Wendy wollte, dass ihr Vater für weniger Gruppendruck an der Schule auf die Barrikaden ging und sich gegen die Bombardierung weit entfernter Länder einsetzte. Wendy wollte, dass ihr Vater für seine Verlegenheit, Fremdheit und Betrunkenheit Wiedergutmachung leistete.“ Rick Moody