Vielleicht ist Anne eine international gesuchte Terroristin, vielleicht die Bewohnerin eines Bürgerkriegsgebietes. Vielleicht ist sie eine vereinsamte Hausfrau, vielleicht steht ihr Name für einen neu auf den Markt gekommenen Kleinwagen. Vielleicht treffen alle diese Informationen zugleich zu. Vielleicht sind sie alle erfunden. Was wäre, wenn sich alle Informationen, die man beim schnellen durchzappen aller Fernseh-Kanäle erhält, auf ein und dieselbe Person bezögen? Wieviele Leben haben Platz in eine Biographie? Biographie ist eine Baustelle. Angriffe auf Anne sind fragmentarische Nachrichten aus der bewohnten Welt, spektakulär und spekulativ. Angriffe, die auf das Leben zielen.
Der Autor Matin Crimp, 1956 in Dartford/Kent geboren, studierte in Cambridge englische Literatur. 1990 schrieb er mit No One Sees the Video zum ersten Mal ein Stück für das Londoner Royal Court Theatre, dem Zentrum des „New britisch Play“. Hier wurden fortan alle seine Stücke uraufgeführt: Das stille Kind / Getting Attention (1991), Der Dreh / The Treatment (1993) und 1997 Angriffe auf Anne/Attempts on Hert Life. Martin Crimp lebt in der Nähe von London.
