Woyzeck
Schauspiel

von Georg Büchner

Stückinfo

Meine Herren! Meine Herren! Sehn Sie die Kreatur, wie sie Gott gemacht, nix, gar nix. Sehen Sie jetzt die Kunst, geht aufrecht, hat Rock und Hosen, hat einen Säbel! Ho! Mach
Kompliment!

Marktschreier in ‹Woyzeck›

Georg Büchners Fragment «Woyzeck» ist ein Stück Zoologie. Im Mittelpunkt der zoologischen Beobachtung steht der Soldat Woyzeck: ein Mensch mit Gesichten, philosophischen Hirngespinnsten, immer kurz vor dem Verstummen, ein Mensch, der von seinen Vorgesetzten, dem Hauptmann und dem Regimentsarzt, wie ein kurioses Tier behandelt wird. Mit der schönen Marie hat Woyzeck ein Kind, aber er hat keinen Trauschein. Um deren Unterhalt zu bestreiten, versucht Woyzeck, den einen oder andern Groschen nebenei zu verdienen. Er rasiert seinen Hauptmann, der ihn dabei zum Gegenstand seiner komiss-philosophischen Auslassungen macht. Er dient dem Regimentsarzt für ein paar Extragroschen als Versuchsobjekt und muss strenge Erbsendiät halten, während der Wissenschaftler die Auswirkungen dieser einseitigen Ernährungen auf Woyzecks Gehirn und Urin untersucht. Als die heissblütige Marie mit dem Tambourmajor der Kompanie ein Verhältnis anfängt, bricht Woyzecks labile Welt zusammen. Es kommt zu einem Kampf zwischen ihm und dem körperlich und militärhierarchisch überlegenen Tambourmajor, dem Woyzeck nur unterliegen kann. Gehetzt, geknebelt und betrogen, weiss er sich nur noch auf eine Weise zu wehren: Er sinnt in verquälten, eifersuchtsfiebrigen Nächten auf Mord an Marie.

Georg Büchner (1 813 - 1 837), der früh verstorbene, geniale Dramatiker und Denker des Vormärz, schrieb das erst posthum entdeckte Fragment «Woyzeck» nach seiner politisch motivierten Flucht über Strassburg nach Zürich im Jahre 1836.

Premiere

19. September 1997

Ergänzende Informationen zu dieser Produktion folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Besuchen Sie uns bald wieder und viel Spass beim Weiterstöbern.