Turandot
Oper

Oper in drei Akten von Giacomo Puccini
Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni nach der «fiaba cinese teatrale tragicomica» (1762) von Carlo Gozzi

Stückinfo

Nein! Nein! Nein! «Turandot»- nein! Ich habe den dritten Akt durchgesehen. Es geht nicht, und auch ohne vielleicht, bin ich es selbst, mit dem es nicht mehr geht! Wirklich, der dritte Akt geht so nicht. Ich bin ein armer Mensch, tieftraurig, entmutigt, alt, überflüssig und heruntergekommen. Was tun? Ich weiss es nicht. Ich gehen schlafen, dann brauche ich nicht nachzudenken und quäle mich nicht. Ich bin immer dort, wo tiefe Trauer herrscht. Ich bin allein. Ich verwünsche Ich brauche ein zartes Sujet, eine Kleinigkeit etwas Erfüllendes - Leises - mir Gemässes. Wenn das nicht möglich ist, erkläre ich mich für erledigt! Hier lacht die Sonne, alles grünt, aber Finsternis in meiner Seele.
Giacomo Puccini, 1924)

Wenige Monate vor seinem Tod im November 1 924 rang Puccini immer noch mit der grossen Schlussszene seiner Oper «Turandot». Der Wortlaut des Duetts Turandot-Kalaf, der Höhepunkt der ganzen Oper, an dem Turandot die Liebe Kalafs erwidern sollte, war Puccini unbefriedigend formuliert und die gesamte Arbeit stagnierte.

Bereits 1 920 hatte Puccini von Max Reinhardts Inszenierung der Schillerschen «Turandot» in Berlin (eine freie Bearbeitung der Tragikkomödie von Carlo Gozzi) gehört und sich mit seinen Librettisten für diesen neuen Opernstoff entschieden. Puccini begeisterte das Phantastische des Stoffes, ihm ging es nicht um Authentizität eines chinesisch behaupteten Lokalkolorits, das fern-exotische China ist ihm Synonym für eine «fingierte Realität» seiner Oper. Die Titelheldin unterscheidet sich grundlegend von Puccinis bisherigen opferbereiten, liebenden Frauentypen. Ihren Charakter bestimmt nicht devote Liebe, sondern ein Gefühlspanzer aus Willenskraft, Stolz und unnahbarer Schönheit: Das Vergewaltigungstrauma ihrer Urahnin ist zu ihrem geworden. Prinzessin Turandot, Tochter des Kaisers von China, verweigert sich mit einer List dem Hochzeitswerben zahlreicher Prinzen: Drei Rätsel gibt sie den Bewerbern auf, deren Lösung über „Tod oder Turandot" entscheidet. Zahlreiche Köpfe fielen bereits. Bis Kalaf erscheint, ihre Rätsel löst und ihre Liebe einfordert. Das grosse Schlussduett, in dem Turandot die entscheidende Wandlung zur liebenden Frau vollziehen soll, ist Fragment geblieben und wurde von einem Zeitgenossen Puccinis, Franco Alfano, nach dessen Skizzen komplettiert von Arturo Toscanini, der die posthume Uraufführung 1926 dirigierte, allerdings wieder gekürzt. Das Auffinden des ursprünglichen Alfano-Schlusses provozierte erneut die Frage nach einer dramaturgisch und musikalisch glaubhaften Versöhnung der Geschlechter in «Turandot».

Premiere

13. September 1997

  • Musikalische Leitung - Mario Venzago, Baldo Podic
  • Inszenierung - Wolfgang Engel

Ergänzende Informationen zu dieser Produktion folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Besuchen Sie uns bald wieder und viel Spass beim Weiterstöbern.