Über die Verführung von Engeln in Hauseingängen

Oper

Schauspiel

Musiktheater

Ganz schön schlüpfrig, wunderbar liederlich sind diese Lieder und Texte über die schnelle Liebe, die Franz Wittenbrink ein- und angerichtet hat. Von Goethes Schweinigeleien über Friedrich Schlegels Hohelied auf die O-nana! bis zu James Browns ‹Sex Machine> . . . Da werden eben nicht nur Lieder aneinandergereiht und abgesungen. Da entstehen immer auch — sparsam angedeutete — Spielsituationen. Die Liebeslust hat Blicke, die Gesten des Begehrens ein greifbares Ziel. Und damit bei all der Schlüpfrigkeit niemand ausrutscht, streut Michael Maassen mit brüchiger Stimme seinen staubtrockenen Charme eines Aufsichtsratsvorsitzenden dazwischen. Wenn er vom Ficken spricht, ist's wie eine Meldung über Umsatzeinbussen.
Basler Zeitung