Katzelmacher
Schauspiel

von Rainer Werner Fassbinder

Stückinfo

Einige Jungen und Mädchen öden sich auf der Strasse, in der Kneipe, in den Betten; öden sich in ihrem Leben. Marie gehört Erich. Paul schläft mit Helga, Bruno lässt sich von Elisabeth aushalten, Gunda ist nicht hübsch und Franz kann nicht mitreden. Sie haben keine Zukunft, keine Wünsche. «Im Herbst geh ich zur Bundeswehr.» So dumpfen sie vor sich hin, trinken Bier und sind traurig. Dann kommt ein Fremdarbeiter in den Ort, ein Griech' aus Griechenland. Die Männer mögen ihn nicht. Alle sagen, er wäscht sich nicht und er hat einen grösseren Schwanz. Der Grieche geht mit der Marie. «Wo ich meine Liebe hintue, bleibt mir Überlassen». Da beschliessen die Jungen, dass der Grieche weg muss. Ihre Langeweile wird gewalttätig, und sie  schlagen den Griechen fast tot. Denn: «Eine Ordnung muss wieder her.»

In einer ausgebrannten Sprache fokussiert Fassbinder den Zusammenhang von entfremdetem Leben und Fremdenhass. Er widmete dieses 1969 geschriebene Stück Marieluise Fleisser.

Premiere

30. April 1993

Besetzung