Dornröschen... die letzten Zarentochter
Ballett

Ballett von Youri Vàmos
Musik von Peter I. Tschaikowsky

Stückinfo

«Die Ballettgeschichte in Russland und letzten Endes in der ganzen Welt hätte ohne Tschaikowskys Ballett einen anderen Verlauf genommen. Hierin liegt ein für allemal das Verdienst und die historische Bedeutung von Tschaikowskys Ballett. Die Compagnie des «Balletts Russes» selbst hätte niemals das Licht der Welt erblickt, wenn «Dornröschen» in uns (den zukünftigen Gründern) nicht eine unwiderstehliche Begeisterung, eine Art Delirium erweckt hätte.»  Alexandre Benott

«Dornröschen» ist wohl dasjenige Ballett, welches in vollkommener Weise das Ideal des klassischen Balletts und dessen Stil, Charakter und formale Struktur verwirklichte. Marius Petipas Choreographie der Uraufführung am 3. Januar 1890 im St. Petersburger Marijnskij Theater bildet vielleicht mehr noch als die Aufführungen der  anderen beiden berühmten Tschaikowsky-Ballette «Schwanensee» und «Der Nussknacker» die Apotheose eines Stils, der, wie Strawinsky schrieb, «sein eigentlichstes Wesen in der Strenge seiner Formen den Triumph der Ordnung über die Willkür darstellt.» Auf der Grundlage einer recht dünnen dramatischen Struktur entfaltete sich ein rein choreographisches Werk auf ausserordentlich hohem technischen Niveau. Das «Rosenadagio» aus dem ersten Akt und das «Grand pas de  deux» Auroras und des Prinzen Désiré aus dem dritten Akt stellen den Inbegriff spätromantischer Ballettkunst dar. Tschaikowskys hochwertige Partitur, in enger Zusammenarbeit mit Marius Petipa entstanden, ist eine Folge tänzerischer Ensembles, Soli, lyrischer oder brillanter, pathetischer oder virtuoser Passagen. Immer wieder wurde versucht, diese brillante Ballettmusik auch für die heutige Ballettbühne zu nutzen. Jede Beschäftigung mit «Dornröschen» hundert Jahre nach der Uraufführung muss der Tatsache Rechnung tragen, dass die Kongruenz, die zwei so aussergewöhnlich schöpferische Kräfte wie Petipa und Tschaikowsky erreichten, heute unter gänzlich veränderten Bedingungen nicht verloren gehen darf. Jener Zauber von Überwirklichkeit, dessen das klassische Erzählballett bedarf, um plausibel erzählen zu können, wird gleichzeitig mit Realismus und Wahrhaftigkeit vereint werden müssen. Und man darf gespannt sein auf das Ergebnis, das Youri Vömos mit dem Dirigenten James Tuggle erarbeiten wird: Es wird in der Kunst der Adaption klassischer Themen für ein heutiges Theater liegen.
 

Premiere

25. Februar 1993

Ergänzende Informationen zu dieser Produktion folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Besuchen Sie uns bald wieder und viel Spass beim Weiterstöbern.