Coppélia am Montmartre
Ballett

Ballett von Youri Vàmos
mit Musik von Léo Delibes

Stückinfo

Schweizer Erstaufführung

Paris Montmarte um 1870.
Aus E.T.A. Hoffmanns dämonischem Advokaten und Alchimisten Coppelius und dem alten Sonderling und Puppenmacher in einem galizischen Dorf bei Charles Nuitter ist der geniale, unglückliche Maler Coppelius geworden, der in der Pariser Halbwelt verkehrt und in dem der Maler Henri Toulouse-Lautrec durchaus wiedererkannt werden soll.

Der alte einsame Künstler Coppelius sehnt sich nach Jugend, Schönheit und Poesie, die er in Swanhilda und in deren Liebe zu Franz verkörpert sieht. Swanhilda ist für den Aussenseiter der bürgerlichen Gesellschaft, der in der Welt der Nacht, des Rauschs, der Imagination Und der Traumvisionen lebt, nur erreichbar als Bild. Er schenkt Swanhilda die heissbegehrte elegante rote Abendrobe und lockt sie dadurch in sein Atelier, um sie zu malen. Dies ist der erste Schritt in den sich anbahnenden Skandal, der in Frivolität und Trauer, Tragik und Spott enden wird — der aber auch die Liebe von Swanhilda und Franz zu einem glücklichen Ende führt.

In Youri Vömos/ phantasievoller Neufassung eines der weltweit beliebtesten klassischen Ballette kommen natürlich auch das ausgelassene Nachtleben des Montmartre und die Amüsements in den öffentlichen Etablissements nicht zu kurz, die im Can-Can gipfeln, «dem Kontertanz ähnlich, aber mit allerlei mutwilligen, ins Unanständige und Unzüchtige ausartenden Abweichungen in Gebärden und Stellungen; cancanieren=sich unanständig benehmen» (Meyers Conversationslexikon 1888).

Et voilà — aus «Coppélia» wird am Montmartre eine grandiose und virtuose Tanzoperette.

Premiere

17. Oktober 1992