Die Fledermaus
Oper
Schauspiel

Operette in drei Akten nach Meilhac und Halévys «Le Réveillon», bearbeitet von Carl Haffner und Richard Genée
Musik von Johann Strauss
Für die Basler Aufführung eingerichtet von Herbert Wernicke und Franz Wittenbrink

Stückinfo

Schweizer Erstaufführung

«Mit einer Rabiatheit, wie sie womöglich nur aus grosser Liebe möglich ist, zerfleddert Wernicke «Die Fledermaus», bis alle liebgewordenen Traditionen und Konventionen dahin sind. Das fängt mit der Musik an. Die meist eher löchrige Operettenpraxis wird nun auch in Basel geradezu auf die Spitze getrieben: Die Partitur wurde von Franz Wittenbrink auf ein Kammerensemble nach Art der Schönberg-, Bergund Webern-Bearbeitungen von Strauss-Walzern reduziert. Das Ensemble sitzt mitten auf der Spielfläche — philharmonischer Vollklang, abgespeckt. Man hört die Ohrwürmer deutlicher als das, was sie auch sind: theatermusikalische Versatzstücke, situationsbedingt bisweilen ein wenig provisorisch, ja schäbig. Dies freilich korresponiert mit der Inszenierung, die krasser wohl als je zuvor dem Stück die Operette austreibt, indem sie deren Irrwitz auf die Spitze treibt. Wernicke übertourt das Stück bis in den eklen Überdruss hinein, träufelt Salzsäure und Uhu in die Operettenseligkeit. Ein solcher Abstieg in die Tiefen der Lebewelt kann nur gelingen auf höchstem Witz-Niveau. Und auch wenn im Schluss ganz bewusst das Anöden ausinszeniert ist, so bleibt festzuhalten, dass es kaum komödiantisch agilere, parterreakrobatisch virtuosere, dabei musikalisch ganz lockere Inszenierungen gibt. Die Operette als bitter-heitere Allegorie des Weltuntergangs, hier wurde sie Ereignis.» Frankfurter Allgemeine Zeitung

Premiere

24. Januar 1991

Ergänzende Informationen zu dieser Produktion folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Besuchen Sie uns bald wieder und viel Spass beim Weiterstöbern.