Dramma giocoso in due atti von Lorenzo da Ponte
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Stückinfo
Ist es da nicht weit mehr, als wir (im Mozartiahr) zu erhoffen wagten, wenn wenigstens in einer «Cosi» gefragt wird, was denn wohl heute alle jungen Frauen (tutte) so (cosí) machen — und was die jungen Männer dazu beitragen? Herbert Wernicke, als Regisseur eines Wesens mit dem Bühnenbildner, zeigt uns nämlich in Basel, was passiert, wenn eine übermütige Gesellschaft in Besitz und Genuss gelangweilter junger Leute die Konventionen überprüft, dabei die Grenze des Zulässigen überschreitet, in einem Schreckmoment die kommende Katastrophe erahnt, mit einem «Da müssen wir durch» reagiert, aber doch auch einsehen muss, dass man diesen Selbstversuch nicht bestehen kann — und so eine ganz andere «Schule der Liebenden» absolviert, ex negativo sozusagen. Er zeigt es uns zudem auf einer so mustergültig einfachen und doch so phantasievollen (Einheits-)Bühne — einer kleinen Insel, von der es kein Entkommen, auf der es aber auch kein Vertuschen der ursprünglich spielerischen Absicht dieser nachgerade todernsten Angelegenheit gibt. Er zeigt es uns schliesslich und vor allem in einer so schwebendgraziösen Leichtigkeit und doch raffinierten Doppelbödigkeit, als unterhaltsamen Spass und doch auch voller fragender Symbole und skeptischer Gesten.
Die Zeit