Wie es euch gefällt

Schauspiel

Sie alle sind geflohen: Der rechtmässige Herzog, der von seinem eigenen Bruder vom Hof verjagt wurde, und Jacques, der melancholische Sonderling. Orlando, den sein älterer Bruder um sein Erbteil betrogen hat und Rosalinde, die sich in Orlando verliebt hat. Celia, die nicht von der Seite ihrer geliebten Cousine weicht und der Narr Probstein. Sie alle haben sich geflüchtet in den Wald von Arden, einen Ort der Ängste und Verstrickungen, einen Ort, an dem man seine Identität auflösen möchte, um unerkannt überleben zu können. Es ist ein Ort, der seine eigenen Gesetzmässigkeiten entwickelt hat. Shakespeares berühmte Formulierung «Die Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer blosse Spieler» ist der ausgesprochene Leitsatz dieser Komödie. Kaum eine der Figuren, die
sich nicht verstellte und fast panisch eine äussere oder innere Verkleidung aufsuchte aus Liebesangst oder Liebessehnsucht. Sie alle tragen Masken und verstellen sich, um ihr Spiel - das Leben - zu spielen. In keinem anderen Stück Shakespeares sind seine Figuren so beständig auf der Flucht - vor den anderen und vor sich selbst. Und sie sind alle Fools auf der verzweifelten Suche nach ihrer Identität.
 

Barbara Frey, die zuletzt in Basel bei Heinrich von Kleists «Amphitryon » Regie führte und Anfang der Spielzeit 2004/05 mit Johannes Strauss' «Fledermaus» ihr Debüt im Musiktheater begeht, wird mit dieser traurigen Komödie ihren ersten grossen Shakespeare inszenieren.