grrrls grrrls grrrls
Schauspiel
Stückinfo
Et Tout pour une femme?
Szenische Installation nach dem Buch «Verliebte Feinde. Iris und Peter von Roten» von Wilfried Meichtry
In ihrem Buch «Frauen im Laufgitter» zeichnete die Schweizer Frauenrechtlerin Iris von Roten ein detailliertes Gesellschaftsbild der Schweiz der 1950er-Jahre. Ihr späterer Ehemann, Peter von Roten, war bereits nach den ersten Briefwechseln von Iris’ scharfsinniger Argumentation beeindruckt und beteiligte sich schliesslich massgeblich an der Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz. Die Regisseurin Katrin Hammerl begibt sich auf die Spuren von Iris von Roten – auf die Spuren des Kampfs um Anerkennung für ihre lange unbeachtet gebliebene Arbeit, ihrer lebenslangen Schlafstörungen sowie der unermüdlichen Suche nach Liebe. Ihr Leben steht dabei exemplarisch für die Geschichte der Schweizer Frauenbewegung des 20. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen Tradition und Umwälzung.
- Inszenierung und Textfassung - Katrin Hammerl
- Iris von Roten - Isabelle Menke
- Peter von Roten - Julius Schröder
- Moderatorin - Katharina Marianne Schmidt
X&Y
Film von Anna Odell
Schweden/Dänemark, 2018
112 Min. Farbe. DCP. S/Dän/d
In Kooperation mit dem Stadtkino Basel
Komponistinnen!
«Cabildo» von Amy Beach
«La Petite Sirène» von Germaine Tailleferre
«Cendrillon» von Pauline Viardot-García
«La montagne noire» (1895) von Augusta Holmès
«Infidelio» von Elisabeth Lutyens (ausgefallen wegen Covid-19)
«The Wreckers» von Ethel Smyth (ausgefallen wegen Covid-19)
«Céphale et Procris» von Elisabeth Jacquet de la Guerre (ausgefallen wegen Covid-19)
«Atlas» von Meredith Monk (ausgefallen wegen Covid-19)
Opern von Komponistinnen haben auf den internationalen Spielplänen Seltenheitswert. Allenfalls die Werke von Zeitgenossinnen wie etwa Olga Neuwirth, Kaija Saariaho, Adriana Hölszky oder Chaya Czernowin finden sich vielerorts im Repertoire. Frühere Opern jedoch erscheinen mitunter wie weisse Flecken auf der Landkarte der Operngeschichte. Der monatliche Opernsalon «Komponistinnen!» hat zum Ziel, diese zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Opern in den Fokus zu rücken und ausgewählte Werke von Komponistinnen vom Barock bis zur Moderne vorzustellen – in der lockeren Atmosphäre der Monkey Bar. Neben einer Einführung in die jeweilige Oper und ihren Kontext präsentieren Solist_innen des Opernensembles musikalische Ausschnitte.
In ihrer Oper «Cabildo» erzählt die amerikanische Komponistin Amy Beach (1867–1944) von der wundersamen Flucht von Pierre Lafitte, einem inhaftierten Piraten, um die Stadt New Orleans im Britisch- Amerikanischen Krieg gegen die britischen Kolonialherrscher zu verteidigen.
Tailleferre war Mitbegründerin und Mitglied der legendären Komponist_innengruppe «Groupe des Six», die das französische Musikleben um 1920 entscheidend prägte. In «La petite sirène» erzählt sie die berührende Geschichte von der kleinen Meerjungfrau, der berühmten Märchengestalt aus der Feder von Hans Christian Andersen.
Im Dezember stand die Salonoperette «Cendrillon» der Komponistin und Sängerin Pauline Viardot-García (1821–1910) auf dem Programm, in der das beliebte Märchen vom Aschenputtel auf humorvolle Weise neu interpretiert wird.
In «La montagne noire» erzählt Augusta Holmès (1847–1903) die Geschichte von Mirko, der sich im Türkisch-Montenegrinischen Krieg zwischen der sinnlich-exotischen Schönheit Yamina und seinem Schwurbruder Aslar entscheiden muss …
Elisabeth Lutyens, eine frühe Fürsprecherin der Zwölftontechnik in England, untersucht in ihrer 1954 komponierten und erst 1973 uraufgeführten Kammeroper «Infidelio» die unglückliche Liebesaffäre einer jungen Frau.
Opernkomponistin, Suffragette, Autorin: Ethel Smyth war eine der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten zwischen Viktorianismus und Moderne. In «The Wreckers» (1906) porträtiert sie die Bewohner_innen eines englischen Küstendorfs und entlarvt deren Doppelmoral.
- Musikalische Leitung und Klavier - Stephen Delaney
- Konzept und Moderation - Pavel B. Jiracek
- Ena Pongrac (Mezzosopran), Hyunjai Marco Lee (Tenor), Domen Krizaj (Bariton), Sarah Brady (Sopran), Karl-Heinz Brandt (Tenor), Antoin Herrera-Lopez Kessel (Bassbariton), Soa Park, Anna-Maria Wilke, Sarah Baxter (Sopran), Rolf Romei (Tenor), Gurgen Baveyan (Bariton) und Dmytro Kalmuchyn (Bariton)
Antigone, Desdemona und Hedda
Repräsentation von Weiblichkeit auf der Bühne
Ein Gespräch mit Dr. Andrea Zimmermann und Darja Stocker
Wie zeigen sich gesellschaftliche Machtverhältnisse in Theatertexten? Formulieren sie Kritik an einer hegemonialen Geschlechterordnung? Befinden wir uns momentan in einer Umbruchphase, in der es immer wichtiger wird, emanzipierte Bilder von Weiblichkeit zu zeichnen? Wie ist es, als Autorin für das Theater zu schreiben? Dr. Andrea Zimmermann, Oberassistentin am Zentrum Gender Studies der Universität Basel sowie Leiterin des Graduiertenkollegs, und die Autorin Darja Stocker laden ein, über diese und andere Fragen zum Thema Weiblichkeit vor und hinter der Bühne nachzudenken.
Projekt Schooriil - Klimawandel
Die Glieder zittern, die Eier schrumpfen, der Samen verebbt. Die Männer wimmern, der Flirt ist tot, der Akt bedroht. SAVE THEM! Der Klimawandel betrifft uns alle! Die beiden Scheissspielerinnen Anne und Melanie von Projekt Schooriil verschliessen die Augen nicht und werden aktiv. Sie sind back in Basel und haben zwei aussergewöhnliche Geschenke mitgebracht: sich selbst. Kommet und lernet.
- Von und mit - Anne Haug, Melanie Schmidli
- Video - Kai Wido Meyer
Imago
Ein Liebeswahn nach dem gleichnamigen Roman von Carl Spitteler, in einer Fassung von Katrin Hammerl
1845 geboren in Liestal, erhielt Carl Spitteler als einziger Schweizer Schriftsteller 1919 den Nobelpreis für Literatur. Spittelers Werk ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten, doch war «Imago» damals seiner Zeit weit voraus: Dr. Hanns Sachs, Redaktor der von Sigmund Freud herausgegebenen Zeitschrift «Imago», die er nach Spittelers Werk benannte, bezeichnete dieses als ein «Meisterwerk des psychologischen Romans, das uns vielerlei gelehrt und gewiesen, unsere Wissenschaft durch ein unentbehrlich gewordenes Kunstwort bereichert hat». 1906 erschien die autobiografisch geprägte Erzählung, die in der jungen psychoanalytischen Bewegung grosse Beachtung fand und als Dokument einer echten Künstlerseele galt. Spittelers Geschichte folgt dem jungen Künstler Viktor, der nach Jahren im Ausland in seine Heimat zurückkehrt, zu einer Frau, die er geliebt hat, die jedoch nun mit einem anderen verheiratet ist. Obschon Viktor freiwillig auf sie verzichtet hat, um ganz seiner «strengen Herrin», der Dichtung zu gehorchen, empfindet er ihre Heirat als Verrat. Denn in den Jahren seiner Abwesenheit hat er eine innige, wenn auch rein geistige «Ehe» mit ihr als erträumter Geliebten gelebt, deren imaginäre Gegenwart ihm zur Realität wurde.
Im Rahmen von «Carl Spitteler – 100 Jahre Nobelpreis für Literatur»
- Inszenierung - Katrin Hammerl
- Kostüme - Miriam Balli
- Musik - Club Für Melodien
- Dramaturgie - Carmen Bach
The Tale
Film von Jennifer Fox
USA/Deutschland, 2018
114 Min. Farbe. DCP. E/d
Mit anschliessendem Skype-Gespräch mit Jennifer Fox
In Kooperation mit dem Stadtkino Basel
Männlichkeit - Am Ende ihrer Performance?
Gespräch mit Jonas Gillmann, Matthias Köhler und Matthias Luterbach
Männlichkeit zeigt sich im kulturellen Repertoire der Moderne als Stärke, Grösse und Überlegenheit. In den aktuellen Auseinandersetzungen wirkt dies schon mal skurril. Schädliche Aspekte werden sichtbarer. Matthias Luterbach (Universität Basel), Matthias Köhler (Regisseur) und Jonas Gillmann (Dramaturg) diskutieren diese Veränderungen und fragen nach Konsequenzen für Theater und Wissenschaft.
In Kooperation mit dem Zentrum Gender Studies der Universität Basel sowie der Veranstaltungsreihe «The Art of Intervention»
Masculinity Fragility
In der Debatte um Geschlechtszuschreibungen rückt zunehmend auch die Frage nach DER Männlichkeit in den Fokus. Der junge Regisseur Matthias Köhler geht der Fragilität des Konzepts von Maskulinität auf den Grund, denn, so Stefanie Sargnagel: «Hoden sind das bedauernswerteste Körperteil, das man sich vorstellen kann. Vollkommen paradox, dass sie in der Alltagssprache so rüberkommen, als wären sie gefährliche Bomben aus unverwüstlichem Stahl. Es sind hilflose, empfindliche, schutzbedürftige Pflaumen.»
- Szenische Einrichtung - Matthias Köhler
- Dramaturgische Betreuung - Manuela Seiler
A Dog called Money
In Kooperation mit dem Stadtkino Basel
Die schönste Liebe ist die Unerfüllte
Ist Liebe unausweichlich ein Kampf zwischen den Geschlechtern? Mit Blick auf die jüngste Uraufführung von Sibylle Bergs «In den Gärten oder Lysistrata Teil 2» führen Anna Gien, Schriftstellerin, und Fleur Weibel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum Gender Studies, ein Gespräch über die Liebe und ihre vielfältigen und oftmals widersprüchlichen Bedeutungen in Zeiten von Tinder, cooler Unverbindlichkeit sowie von romantischen weissen Hochzeiten und grossen Liebesversprechen.
In Kooperation mit dem Zentrum Gender Studies der Universität Basel und «The Art of Intervention»
- Moderation - Dominique Grisard
Ich bin keine Feministin?
Nach der Kolumnensammlung «Wie Frau sein. Protokoll einer Verwirrung» von Michèle Roten
«Ich brauchte Feminismus nie. Bei mir lief immer alles tipptopp. Ich wurde nie diskriminiert. Oder habe es einfach nicht gemerkt.» Ein Mensch, aufgewachsen und erzogen im vermeintlich warmen Mantel des Individualismus, schreitet in eine Welt, die sie auf einmal zurückwirft auf eine einzige Tatsache unter vielen: eine Frau zu sein. Wie sich positionieren in diesem Diskurs, der vorher nie Teil des Lebens war? Ich bin keine Feministin! Oder vielleicht doch …
Ein Kampf gegen das dichte Netz der Stereotypen und die Suche nach einer neuen Definition, Identifikation und Solidarität in dem Bewusstsein, unterdrückt zu sein.
«Wie Frau sein» von Michèle Roten ist im Echtzeit Verlag erschienen.
- Szenische Einrichtung - Selina Peter
- Video - Tobias Herzog, Selina Peter
- Dramaturgie - Julia Fahle, Rouven Genz
Woman at War
Regie Benedikt Erlingsson
In Kooperation mit dem Stadtkino Basel
Mother
Ein musikalischer Abend mit Madonna von Anita Vulesica.
Über eine Frau, die es geschafft hat, fast vier Jahrzehnte lang die absolute Kontrolle über ihr Wirken und über ihre Kunst zu behalten. Madonna beschloss als Siebzehnjährige, mit zweiunddreissig Dollar in der Tasche abzuhauen, um so berühmt zu werden wie Jesus. «Ich muss jemand sein. JEMAND. Nicht irgendeine Frau, alle Frauen, jede Frau.» Anita Vulesica verbindet ihre eigene Gastarbeiterkindheit, fehlende Mutterliebe und den unbändigen Drang, sich auszudrücken mit der Geschichte der Mutter des Pop. Die Angst, übersehen zu werden, die Anstrengung, die es kostet, auf der Bühne zu stehen – Vulesica kompensiert all das in ihrem Soloabend, in dem sie mit siebenundzwanzig Madonna-Songs, vier Monologen und unbändiger Kraft von Selbstbestimmtheit, Freiheit, aber auch Einsamkeit und Angst erzählt.
Safari
- Wenn Sie sich zwischen Pantophobie, der Angst vor allem, und der Phobophobie, der Angst vor der Angst, entscheiden müssten, welche wäre Ihnen lieber?
- Die Phobophobie.
- Aber wenn Sie Angst vor Ihren Ängsten haben, wird Ihr Leben zu einem ständigen Kreisen um die Angst, es entsteht ein System, das sich aus sich selbst speist, ein Zirkel, dem man schwer entkommen kann.
Annalena Fröhlich arbeitet zwischen Komposition, Choreografie, Performance und visueller Experimentation. Sie schafft surreale Welten zwischen Alltag und Katastrophe. Eine inhaltliche und körperliche Studie über die paralysierenden Phobien unserer Gegenwart.
- Szenische Einrichtung - Annalena Fröhlich
- Dramaturgische Betreuung - Rouven Genz
- Regieassistenz - Selina Peter
In the Name of Scheherazade
Regie Narges Kalhor
In Kooperation mit dem Stadtkino Basel
Komischer Vogel ohne sexy Rolle rückwärts
Von und mit Schorsch Kamerun, Anderen und Verschiedenen
Was weist Frauen (im Besonderen), Männer und Diverse aus, um richtig (oder superdaneben) eingeordnet zu werden? In extra klischeeartigen Symbolbildern möchte diese Überzeichnungstrance herausfinden, welche Rollenbilder, Gewohnheiten oder Zuschreibungen bei der Geschlechteraufteilung zumindest Teilschuld tragen an (offensichtlich!) weiter gewollten Genderfalschbenutzungen. Die Performance will versuchen, chauvinistische Fortläufe zu entlarven, sie hierfür rücksichtslos zu abstrahieren, um sie schlussendlich in Seifenblasen auf dem Rhein zerplatzen zu lassen.
Das Foyer des Schauspielhauses muss für diesen voyeuristischen Durchspieltest als Menschenvorsprechbühne, Frauenbeschwerdeort oder Männermusterung herhalten, um durch Musik, Spiel und Text schonungslos aufzuschreien in pseudogleichberechtigten Zeiten. Erst danach wird weitergesehen.
- Szenische Einrichtung und Text - Schorsch Kamerun
- Bühne und Kostüme - Katja Eichbaum
- Dramaturgie - Julia Fahle, Rouven Genz
Schorsch Kamerun, Eva Miribung, Mara Miribung, Katharina Marianne Schmidt, Julius Schröder, Germaine Sollberger, Leonie Merlin Young, Statisterie des Theater Basel
Vivre Ensemble
Pretty when you cry
Welche Frauenfiguren haben das Drama und das Theater in den letzten zweitausendfünfhundert Jahren hervorgebracht? Dieses wild aus Texten des Dramenkanons zusammengesampelte Stück ist das Empowerment eines Frauenchors, der den Finger in die Wunde sexistischer und misogyner Rollenzuschreibungen legt und nicht mehr willens ist, nach den männlichen Regeln zu leben und zu handeln.
#thefutureisfemale
Mit Barbara Colceriu, Milena Schedle, Anna Therese Lösch, Emma Lotta Wegner, Sarah Yawa Quarshie
Abgesagt wegen Covid-19
EMA
Regie Pablo Larraín
In Kooperation mit dem Stadtkino Basel
Abgesagt wegen Covid-19
Heldinnen
Jede kann eine Heldin sein. Ellen und Irma sind elf Jahre alt und wollen alles sein: Agentinnen, Prinzessinnen, alte Männer und Fussballerinnen. Während sie auf der Bühne die Rollen wechseln, machen sie sich Gedanken über Rollenklischees, Mädchensein und Erwachsenwerden – und ihre Zukunft als Frauen in der grossen weiten Welt, die ihnen offensteht.
In Kooperation mit dem Zentrum Gender Studies der Universität Basel, The Art of Intervention, der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Basel und dem Stadtkino Basel
- Szenische Einrichtung - Barbara Luchner
- Kostüme - Miriam Balli
- Dramaturgie - Carmen Bach
Abgesagt wegen Covid-19
Oh My God Yes
Die weibliche Lust: verteufelt, verschwiegen, verdinglicht, übersexualisiert, problematisiert, ausgebremst; in patriarchale Machtstrukturen, falsche Abbildungen und kratzende Spitzendessous hineinverbannt, in die Selbstbeherrschung hinunterverschluckt. Zeit, sie auf die Bühne zu lassen.
- Szenische Einrichtung und Text - Julia Haenni
- Pascal Goffin, Nancy Mensah-Offei
Abgesagt wegen Covid-19