Ach, 68!
Schauspiel
Konzert
Stückinfo
68 BLAU-WEISS-ROT
- Szenische Einrichtung - Barbara Luchner
- Mit - Cathrin Störmer, Peter André Bloch, Irena Brežná
Being Jerry Rubin
Niemand hat seine Ideale verraten. Es geht nicht darum, was wir mögen und was wir nicht mögen, sondern darum, welche Taktik wir anpeilen. Wir müssen geil angreifen. Jerry wusste das. Der Motor der Geschichte ist das Unternehmertum, und wir sind seine Entrepreneure. Und bevor wir uns verlieren, müssen wir uns zerschlagen und neu erfinden. Fürs Maulen ist keine Zeit, wir müssen die Welt erobern.
Der US-Aktivist und anschliessende Wallstreet-Unternehmer Jerry Rubin ist ein Phänomen, das paradigmatisch für das Erbe der amerikanischen 68er zwischen Eventprotest und New Economy steht. Zum ersten Mal wird eine Gruppe bekennender Jerry-Rubinisten die weitverbreitete Praxis in der Schweiz in einem intimen Rahmen vorstellen.
- Szenische Einrichtung - Timon Jansen
- Mit - Liliane Amuat, Thomas Reisinger, Cathrin Störmer
certain death death death eth eth th h
Die multidisziplinäre Künstlerin Annalena Fröhlich arbeitet in einem weitreichenden Spektrum zwischen Komposition, Choreografie, Performance und visueller Experimentation. Sie schafft surreale Welten zwischen Alltag und Katastrophe und widmet sich an diesem Abend gemeinsam mit Mitgliedern des Schauspielensembles den Neben-, Störgeräuschen und Echos vergangener Visionen.
Und derweil zerbirst der Eisberg.
«God save Donald Duck!»
- Inszenierung - Annalena Fröhlich
- Dramaturgie - Katrin Michaels
Cuba Libre
Wie steht es um die Freiheiten und Unfreiheiten der Kunstproduktion heute? Wie weit reichen die selbst proklamierten Ideale von flachen Hierarchien und der Ablehnung von Rassismus und Sexismus? Oder macht das Leben der Ideologie sowieso einen Strich durch die Rechnung? Wie weit sind wir in der Überwindung autoritärer Strukturen wirklich? Das Schauspielensemble startet den Selbstversuch, der Cuba Libre ist für alle da.
- Inszenierung - Steffen Höld
- Mit - Schauspieler_innen des Ensembles
Die Strategie der Wespe
Der Autor und Regisseur Wilke Weermann geht der Frage nach, auf welche Weise die politischen Provokationsstrategien der 68er in der Gegenwart zunehmend von Aktivist_innen des rechten Spektrums benutzt werden: Wie gefährlich sind die neuen Plagegeister, und wo sitzt ihr Stachel? Oder handelt es sich hierbei gar nicht um Wespen, sondern um harmlose Schwebfliegen, die ihre Vorbilder nur täuschend ähnlich imitieren?
- Inszenierung - Wilke Weermann
- Vincent Glander
- Lisa Stiegler
Die umfassende und unwiderlegbare Chronik der Ereignisse
Wie erinnert man sich an etwas, das man nicht erlebt hat? Der Regisseur und Autor Philippe Heule begibt sich gemeinsam mit drei Schauspieler_innen auf Spurensuche: War 1968 nun tatsächlich die grösste kulturelle Revolution seit dem Buchdruck, von dessen kreativen Potenzialen die zu spät Gekommenen, die Enttäuschten, heute nur noch träumen können? Ist die Geschichte wirklich abgeschlossen oder muss sie einfach nur neu geschrieben werden?
Hierfür wird jeder einzelne der 366 Tage dieses merkwürdigen Jahres peinlich genau ausgeleuchtet und weitblickend interpretiert.
- Inszenierung - Philippe Heule
- Dramaturgie - Katrin Michaels
- Mario Fuchs, Philip Neuberger, Wanda Winzenried
Fortschritt?!
Inspiriert von den legendären Teach-ins lädt die Reihe «Ach, 68!» einmal im Monat zum Diskutieren ein – ohne erhöhtes Podium, aber mit geladenen Gästen, musikalischen und szenischen Inputs, Filmschnipseln und Lieblingsliedern. In der ersten Folge geht es um die Idee des Fortschritts: von «drop out and tune in» zum alternativlos scheinenden Neoliberalismus und zur Frage, ob man heute auch ohne die Idee des grenzenlosen Wachstums Wahlen gewinnen kann. Zu Gast sind der Punkmusiker und Theatermacher Schorsch Kamerun und der Architekt Andreas Nütten, Dozent für Kulturlandschaft an der FHNW.
Grooves from another Galaxy
Das Leben ohne Synthesizer ist möglich, aber sinnlos. Das Projekt des Multiinstrumentalisten Matthias Wyder aus Berlin und Biel verbindet Easy Listening, Low-Budget-Lounge-Musik, retro-futuristische B-Movie Soundtracks und psychedelischen Electro zu einem Sound zwischen Lee Perry, Add N to X, Sun Ra und James-Bond-Soundtracks. Live wird er von dem Drummer Rudi Fischerlehner und drei Super-8-Projektoren unterstützt. Bei der intergalaktischen Zeitreise darf auch getanzt werden.
Guerilla-Konzert mit dem Kukuruz Quartett
Das Kukuruz Quartett spielt Musik des Minimalmusic-Pioniers Julius Eastman, einem schwarzen, schwulen Komponisten, der in New York 1990 vergessen, vereinsamt und heroinsüchtig gestorben ist und nun posthum ein grosses Revival erlebt. Philip Bartels, Duri Collenberg, Simone Keller und Lukas Rickli sind mit ihren vier alten Klavieren guerillamässig in der ganzen Schweiz unterwegs und machen nun in der Monkey Bar Station.
"…a guerrilla is someone who in any case is sacrificing his life for a point of view. And you know if there is a cause, and if it is a great cause, those who belong to that cause, will sacrifice their blood because without blood there is no cause. So therefore that is the reason that I use ‘gay guerrilla,’ in hopes that I might be one if called upon to be one.” (Julius Eastman)
Karma - Sleep in Konzert
Passing out is the new staying up all night! Die altindischen Upanischaden beschreiben den Tiefschlaf als leuchtenden, stillen Zustand der Glückseligkeit, zu dem der Königsweg der Traum ist und den jeder auch ohne jahrelanges Meditieren und Yoga erreichen kann. Auf den Spuren von Musikpionieren der 60er wie John Cage und Terry Riley und ihren All-Night-Concerts und mit den indischen Geheimlehren im Gepäck, lädt die Konzertperformance des Regisseurs und Musikers Robert Borgmann ein, sich bis zum nächsten Morgen (!) auf den Pfad zur Erleuchtung und in die Grauzone zwischen Wachen und Schlafen zu begeben. Bitte Schlafsack mitbringen!
- Inszenierung & Musik - Robert Borgmann
- Dramaturgie - Katrin Michaels
- Ensemble - Robert Borgmann, Katja Jung, Rolf Romei, Lisa Stiegler
- Tabla - Nirmal Güntert
Once
Im Nachhall der Auseinandersetzung mit dem Erbe der 68er beginnen wir das neue Jahr in der Monkey Bar mit der absoluten Gegenwart: Die polnische Regisseurin, Dramatikerin und Filmemacherin Anna Karasińska begibt sich gemeinsam mit Mitgliedern des Schauspielensembles und dem Publikum auf die Suche nach dem einmaligen Moment, der niemals wiederkehrt.
- Inszenierung - Anna Karasińska
- Dramaturgie - Katrin Michaels
Steffi Friis, Pia Händler, Philip Neuberger, Cathrin Störmer, Wanda Winzenried
Protest?!
Inspiriert von den legendären Teach-ins lädt die Reihe «Ach, 68!» einmal im Monat zum Diskutieren ein – ohne erhöhtes Podium, aber mit geladenen Gästen, musikalischen und szenischen Inputs, Filmschnipseln und Lieblingsliedern. In der zweiten Folge geht es um Erscheinungen von Protest heute.
Zu Gast sind der polnische Regisseur Michał Zadara, der in seinem aktuellen Projekt «Gerechtigkeit» versucht, Verantwortliche für die Ausbürgerung von 13 000 jüdischen Bürger_innen in Polen 1968 juristisch zu belangen, und der Kulturwissenschaftler Julian Genner von der Universität Basel, der sich mit konservativen Protestbewegungen in Europa beschäftigt.
Quizztime
Was wissen Sie wirklich über 1968? Monkey-Barkeeper Marcus Rehberger testet Sie zu den Themen love and peace, flower and power, Simon and Garfunkel, Crimson and Clover, Cohn-Bendit und die Sorbonne, Prager und Frühling, Dutschke und Meinhof, Obermaier und unter uns. Wer alle diese Fragen kennt, gehört schon zum Establishment! Bingo? Es winken Gewinne! Gewinne! Gewinne!
Mit: Marcus Rehberger, Janis Joplin (angefragt)
Sex?!
Inspiriert von den legendären Teach-ins lädt die Reihe «Ach, 68!» einmal im Monat zum Diskutieren ein – ohne erhöhtes Podium, aber mit geladenen Gästen, musikalischen und szenischen Inputs, Filmschnipseln und Lieblingsliedern. In der dritten Folge geht es um die Frage nach der sexuellen Revolution und ihren Folgen, der (Neo-) Liberalisierung der Sexualitäten und der Geschlechtsidentitäten: Während der Sozialanthropologe Christoph Imhof transsexuelle Biografien in Andalusien erforscht, denkt die Philosophin Ayşegül Şah Bozdoğan über das Phänomen der Asexualität nach. Beide Dissertationen werden im Graduiertenkolleg für Gender Studies in Basel entwickelt.
Mit Ayşegül Şah Bozdoğan, Christoph Imhof und dem Jugendclub «Wo die Gitarren auf Bäumen wachsen», Moderation Thiemo Strutzenberger
Wut und Gedanke
Eine der zentralen Kontroversen der studentischen Aufstände der 1960er-Jahre liegt in der Frage nach der praktischen Umsetzung utopistischer Momente, die den theoretischen Überlegungen doch folgen sollten. Die Debatte um Theorie und Praxis kristallisiert sich in dem Streit zwischen dem Frankfurter Professor Theodor W. Adorno und seinem vielleicht besten Studenten Hans-Jürgen Krahl. Die Auseinandersetzung zwischen dem intellektuellen Kopf der Studentenbewegung und dem Professor eskaliert, als dieser die Studenten um Krahl von der Polizei verhaften lässt. Bald sehen sich beide vor den Schranken eines bürgerlichen Gerichts wieder ...
Vincent Glander spielt beide Figuren in einem furiosen Monolog.
- Inszenierung - Christian Franke
- Mit - Vincent Glander
Zwischen Gitarren und Bäumen - Best of
Rock 'n' Roll! Utopie! Protest! Make love – not war! Der Jugendclub «Wo die Gitarren auf Bäumen wachsen» hat den Herbst über die Reihe «Ach, 68!» begleitet. An diesem Abend präsentieren sie ihre musikalische Spurensuche: mit Songs unter anderem von Janis Joplin, Phil Ochs, den Beatles und den Swiss Beatles sowie Textfetzen von Wolfgang Bauer.
Leitung Salomé Im Hof, Carolin Baum, Ana Lopez, Mit Jugendclub Oper, Junges Haus, Gitarre Vincent Flückiger