Schillers «Johanna» ist eine Heldin, gesandt von einer göttlichen Macht. Doch sind Gott und Helden heute nicht tot? «Johanna» scheint in der profanen Welt angekommen und zur Metapher unserer eigenen Souveränität geworden zu sein. Auf fremde Stimmen können wir nicht hoffen, der freie Wille macht uns selbst verantwortlich für unser Handeln. Doch wie selbstbestimmt lässt sich ein Leben führen? Wie klar lassen sich Lebensentscheidungen bestimmen? Und wie lässt sich ein Leben gemeinsam mit anderen leben, die ebenso eigene Entscheidungen treffen wollen? Es ist an der Zeit, «Johanna» wieder einmal beim Wort zu nehmen: Wie viele Stimmen entdecken wir, wenn wir nur genau zuhören? Und ist nicht jede Stimme, der wir folgen, zugleich auch eine Unabhängigkeitserklärung an gesellschaftliche Erwartungen? Das Regieteam Goetz/Gusset überprüft «Johanna» auf Strategien von Gemeinsinn und Autonomie.
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