Gier
Schauspiel

Schauspiel von Sarah Kane

Stückinfo

„Gier“(„Crave“) ist das letzte zu Lebzeiten uraufgeführte Stück der englischen Dramatikerin Sarah Kane, die sich am 19. Januar 1999 im Alter von 28 Jahren das Leben nahm. Die Radikalität ihrer Texte „Zerbombt“(Blasted“), „Phaidras Liebe“ (Phaedra’s Love“) und „Gesäubert“ („Cleansed“), jeweils uraufgeführt am Londoner Royal Court Theatre, verstörte die Europäische Theaterwelt. Was sich dort als seelische Gewalt und Grausamkeit bildlich nach aussen stülpt, wendet sich in „Gier“ nach innen: Liebe als Obsession. Bis zum Äussersten. Gewalt ist nicht sichtbar aber es ist alle Gewalt vorstellbar durch Sprache. Mit „Gier“ lässt Sarah Kane die Dramatische Form ihres bisherigen Schreibens hinter sich und verabschiedet sich von der Dramaturgie des britischen well-made-plays. „Gier“ ist „eine virtuose Wort-Partitur“ (The Guardiian) aus einzelnen Sätzen, abgerissene Dialogen, verzweifelten Klagen, sehnsüchtigen Beschwörungen und fragmentarischen Geschichten. Die Personen, zwei Männer, zwei Frauen reden, scheinbar jeder für sich allein, um ihr Leben. Sie wetzen Wörter wie Messer, getrieben von Lebensgier, einem Hunger, der sich nicht stillen lässt. Bis in den Tod: Das Märchen von der Liebe als Requiem, ein Endspiel. Mit „Gier“ wird erstmals ein Stück der bedeutendsten britischen Dramatikerin der Gegenwart in der Schweiz aufgeführt. Und ich bebe, schluchze bei der Erinnerung an sie, als sie mich liebte, bevor ich ihr Peiniger war, bevor in mir kein Raum mehr war für sie, bevor wir uns missverstanden, eigentlich bei der Erinnerung an den allerersten Moment, als ich sie sah, ihre Augen,lächelnd und voller Sonne, und ich schaudere vor Trauer wegen dieses Moments, von dem ich mich seither rasend entfernt habe. Sarah Kane, GIER

5 Termine

23.02.2002
Auf Gastspiel: Stadttheater Chur
20:00
08.04.2002
Wiederaufnahme: Kleine Bühne
20:15
12.04.2002
Kleine Bühne
20:15
27.04.2002
Kleine Bühne
20:15
28.04.2002
Derniere: Kleine Bühne
19:15